Was die Panzerwelse (Corydoras & Co.) in einem Südamerikabecken, das sind die Prachtschmerlen (Botia & Co.) im Asienbecken: interessante, schöne und lebhafte Bodenfische. Allerdings ist bei den Botien deutlich mehr Artenkenntnis nötig als bei den Panzerwelsen, damit man keine bösen Überraschungen erlebt. Einige Arten, wie die beliebte eigentliche Prachtschmerle (Chromobotia macracanthus) werden 20-30 cm groß, andere, wie manche Tigerschmerlen (Syncrossus) können sich zu wahren Tyrannen im Gemeinschaftsaquarium entwickeln.
Die Mausschmerle (Yasuhikotakia morleti) gehört seit 1953 zu den beliebtesten Prachtschmerlen, denn sie bleibt handlich klein (meist 6-8 cm, sehr selten angeblich bis 10 cm, wobei bei diesen Angaben vermutlich Verwechslungen mit anderen Arten vorlagen) und ist sehr friedlich. Allerdings gilt hier die Einschränkung, dass diese Fische sehr sozial sind und Einzeltiere oft verhaltensauffällig werden. Darum sollte man immer 5 oder mehr Exemplare anschaffen. Die Mausschmerle hat einige Namensänderungen hinter sich. Bis 1974 kannte man sie als Botia horae (manchmal als B. horai geschrieben). Dann stellte man fest, dass B. horae ein jüngerer Name – und somit ungültig – für Botia morleti ist. 2002 wurde sie dann in die Gattung Yasuhikotakia überführt. Wenn man sich in der Aquarium-Literatur über diesen Fisch informiert, muss man also unter mehreren Namen nachschlagen.
Die Heimat von Y. morleti ist die riesigen Flüsse Mae Klong, Chao Phraya und Mekong in Südostasien (Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha). Die Art gilt als sehr häufig vorkommend. Bezüglich der Wasserzusammensetzung ist sie anspruchslos, aber häufige Teilwasserwechsel sind bei diesen Fischen oberstes Gebot, sonst kümmern sie. Sichere äußere Geschlechtsunterschiede gibt es nicht, die Weibchen werden lediglich etwas größer und fülliger. Eine gezielte Zucht im Aquarium wird nicht praktiziert. In der Natur führen Botien Laichwanderungen durch. Die Arten, bei denen großer aquaristischer Bedarf besteht, werden daher wie Speisefische (Forellen und Lachse) in Zuchtanstalten vermehrt. Solche Techniken setzt man in der Hobbyaquaristik nicht ein. Grundsätzlich kann man Prachtschmerlen als Freilaicher ohne Brutpflege charakterisieren. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter. Was man noch wissen sollte: alle Botien fressen sehr gerne Schnecken. Und alle Botien brauchen, um sich sicher zu fühlen, Höhlen, in die sie sich bei Beunruhigung zurückziehen können.
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Text & Photos: Frank Schäfer