Hört man den Namen Tabasco, so fällt einem Mitteleuropäer zunächst die scharfe Chili-Soße ein. Der Platy (Xiphophorus maculatus), der diese Bezeichnung trägt, ist aber weder besonders feurig noch besonders rot – er stammt lediglich, wie die Chili-Soße, aus dem mexikanischen Bundesstaat Tabasco, wo diese Population von holländischen Zierfischfreunden erstmals gefunden und nach Europa gebracht wurde (mehr dazu in Vorbereitung).
Die Grundfärbung der Tiere ist ein unscheinbares Grau; was sie sehr besonders macht ist der golden eingefasste Schulterfleck, den viele (aber nicht alle) Tiere zeigen. Man kennt dieses Zeichnungsmerkmal auch von Populationen aus dem mexikanischen Bundesstaat Veracruz. In Zuchtstämme wurde die „Admiralsepaulette“ bislang nicht eingekreuzt. Weitere interessante Merkmale dieses Wildplatys aus Tabsco sind der teilweise transparente Kiemendeckel, wodurch ein roter Fleck entsteht, und ein sehr variables Schwanzwurzelmuster, das ganz fehlen, einen Doppel-Halbmond oder ein Micky-Maus-Muster ausbilden kann.
Die besondere Herausforderung bei der Erhaltungszucht solcher Fische liegt darin, die Variabilität zu erhalten. Nur zu leicht erliegt man der Versuchung, besonders hübsche Exemplare zu selektieren, wodurch schon nach wenigen Generationen ein uniformer Typ entsteht, der mit der Wildpopulation nicht mehr viel gemeinsam hat. Um das zu vermeiden, sollte man möglichst viele Farbvarianten der jeweiligen Fundortpopulation im möglichst großen gemischten Schwarm schwimmen lassen. Dadurch steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass die in der Natur herrschende Formenvielfalt einer Population auch unter den im Aquarium geborenen Nachkommen erhalten bleibt.
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Text & Photos: Frank Schäfer