Höchstwahrscheinlich wird der Handel mit Krallenfröschen der Art Xenopus laevis bald verboten, weil man in Frankreich eine sich vermehrende Population entdeckt hat. Wegen des Klimawandels befürchtet man jetzt, diese Art könne in Europa invasiv werden. Um dem vorzubeugen, soll der Handel mit ihr darum verboten werden.
Wir möchten unsere Kunden darum darauf hinweisen, dass wir in aller Regel nicht Xenopus laevis, sondern den erheblich kleiner bleibenden Xenopus tropicalis handeln, auch wenn er auf der Liste als X. laevis bezeichnet wird/wurde. Die Bestimmung von Krallenfrosch-Arten (es gibt 29 davon) ist selbst Spezialisten oft nur mit biochemischen Methoden (DNS-Analysen) möglich, darum hat man im Großhandel bislang auf eine exakte Benennung verzichtet.
Xenopus tropicalis (oft auch als Silurana tropicalis bezeichnet) unterscheidet sich deutlich von Xenopus laevis. Er wird nur ca. 4 cm groß (X. laevis bis 15 cm), hat kleinere Augen und ist eine tropische Art, die niemals einen europäischen Winter überstehen könnte. Manche Stämme von Xenopus laevis kommen hingegen aus Südafrika und können sogar kurzzeitig Minusgrade überstehen. Wir beziehen X. tropicalis sowohl als Wildfang aus Nigeria wie auch als EU-Nachzucht oder aus Südostasien. Wegen der guten Eignung dieser kleinen Art für Gesellschaftsaquarien mit Fischen hat sie in den Zuchten für Aquarienzwecke den größeren Vetter weitgehend ersetzt. X. laevis wird hauptsächlich als Labortier für die medizinische Forschung gezüchtet, aus diesen Zuchten kamen bisher auch manchmal Tiere in den Zoofachhandel.
Gelegentlich haben wir auch den kleinbleibenden (um 6 cm) Xenopus muelleri als Nachzucht im Stock. Diese tropische Art bleibt erlaubt.
Die Pflege von Xenopus tropicalis ist einfach, er frisst und verträgt jedes Zierfischfutter, egal ob trocken, gefrostet oder lebend. Er ist friedlich, versucht aber alles, was ins Maul passt, zu fressen. Kleiner als 3 cm sollten Fische, die man mit X. tropicalis gemeinsam pflegen möchte, darum nicht sein. Ganz wichtig ist eine absolut lückenlose Abdeckung des Aquariums. Bei Luftdruckschwankungen überkommt die Tiere eine große Wanderlust und sie werden dann zu perfekten Ausbruchkünstlern. Leider enden solche Ausflüge in Wohnräumen meist tödlich.
Text & Photos: Frank Schäfer