Wallaciia regani (früher: Crenicichla regani) Tapajós

6. März 2025

Als Zwergcichliden werden Buntbarsche dann bezeichnet, wenn die erreichbare Gesamtlänge – also inklusive Schwanzflosse – 10 cm nicht überschreitet. Da viele Cichliden erheblich größer werden und dann auch entsprechende Raumansprüche bezüglich der Unterbringung stellen, sind Zwergbuntbarsche in der Aquaristik besonders beliebt.

Alle Hechtbuntbarsche der Gattung Wallaciia (früher waren sie aquaristisch als Crenicichla-wallacii-Komplex bekannt) gehören zu den Zwergcichliden. Ihre Körperlänge beträgt nur selten mehr als 7 cm, hinzu kommt die Schwanzflosse. Das bedeutet, dass sie zwar gewöhnlich in Aquarien ab 80 x 50 cm Bodenfläche gepflegt und gezüchtet werden können, man sollte aber nie die das mögliche Aggressionspotential dieser Tiere unterschätzen. Besonders berüchtigt ist in dieser Hinsicht W. compressiceps (siehe: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/wallaciia-compressiceps-crenicichla-c/)

Wallaciia regani ist eine der häufigsten und am weitesten in Zentral-Amazonien verbreiteten Arten innerhalb der Gattung. Die Tiere sehen allerdings überall etwas unterschiedlich aus und es gibt nicht wenige Stimmen, die sagen, es handele sich wohl eher um einen Komplex einander sehr ähnlicher Arten als um eine einzige, variabel gezeichnete Art. Aus diesem Grund geben wir bei W. regani – soweit es uns möglich ist – den Fluss, aus dem sie stammen, mit an, damit es nicht zu ungewollten Kreuzungen kommt. 

Entsprechend der weiten Verbreitung ist die ökologische Anpassungsfähigkeit der Art hoch. Aus der Natur werden Temperaturen zwischen 20 (oberer Rio Araguaia) und 35°C (Orinoko) an Fundorten von W. regani (oder nah verwandten Formen) gemessen und im Aquarium gelang die Zucht in weichem bis mittelhartem Wasser bei pH-Werte zwischen 6,5 und 7,2, ein Bericht liegt sogar vor, dass die Zucht bei 20° dGH, davon 18° KH und pH 8 gelang! Im Rio Tapajós, einem Klarwasserfluss, ist das Wasser allerdings grundsätzlich warm (um 28-29°C), weich (Leitfähigkeit 10-20 µS/cm) und leicht sauer (pH 6-6,6). Diese Werte sind bei der von dort stammenden Fundortform von W. regani anzustreben, zumindest, wenn man züchten möchte.

Bezüglich des Futters sind W. regani einfach: grobes Frost- und Lebendfutter (am liebsten Mückenlarven), nach Eingewöhnung auch Granulate und anderes Trockenfutter. Pflanzen werden gewöhnlich ignoriert. Alle Hechtcichliden sind Höhlenbrüter, so auch W. regani. Die Mutter übernimmt die Betreuung des Laichs und der frisch geschlüpften Jungfische. Nach dem Freischwimmen der Brut beteiligt sich das Männchen an der Brutpflege und übernimmt die Revierverteidigung. Paare halten unter Aquarienbedingungen oft jahrelang zusammen. Da die Männchen untereinander sehr aggressiv sein können, empfiehlt es sich, ein Männchen und mehrere Weibchen anzuschaffen. Nur die Weibchen haben die Augenflecken in der Rückenflosse, sind also leicht zu erkennen. Aus diesem Trupp findet sich gewöhnlich ein harmonisierendes Pärchen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 672212 (5-6 cm) und 672213 (5-8 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer