Erstmals konnten wir (erkannt) diesen Delphinwels aus Peru importieren. Die kleinbleibende Art (das größte wissenschaftlich bekannt gewordene Tier hatte eine Standardlänge – also ohne Schwanzflosse – von knapp 8,5 cm) kommt im Bereich des oberen Amazonas vor, wo der Fluss noch Solimoes heißt.
Tympanopleura cryptica wurde erst 2015 wissenschaftlich beschrieben; zuvor wurde die Art wohl immer mit anderen Arten verwechselt, daher der Artname cryptica, der soviel wie „versteckt, verborgen“ bedeutet. Die Männchen von T. cryptica bekommen zur Fortpflanzungszeit – wie alle Delphinwelse – eine stark verlängerte Rückenflosse, die während der Paarung dazu dient, das Weibchen an die Seite des Männchens zu pressen. Dabei erfolgt die innere Befruchtung mit einem Begattungsorgan, das aus den ersten fünf Strahlen der Afterflosse gebildet wird. Daran kann man die Männchen auch außerhalb der Fortpflanzungsperiode erkennen, während der lange Rückenflossenstachel abgeworfen wird. Man kann das ganz gut mit dem Geweih der Hirsche vergleichen, das ja auch jährlich neu gebildet wird. Das photografierte Tier ist ein Männchen, klar erkennbar am Begattungsorgan.
Interessant sind die sehr großen Nasenporen, die uns zunächst daran denken ließen, die Tiere hätten sich gestoßen. Da das Phänomen aber bei vielen Exemplaren und stets beidseitig auftritt , außerdem auch bei den konservierten Typusexemplaren zu erkennen ist, denken wir, es ist normal.
Bei uns zeigen sich diese Welse streng nachtaktiv und bewegen sich tagsüber nur, wenn Futter gereicht wird, so wie man das von anderen Trugdornwelsen (z.B. Duringlanis (früher Tatia) perugiae) auch kennt. Bezüglich der Ernährung ist zu sagen, dass man bei Tympanopleura vorsichtig sein sollte, was die Vergesellschaftung angeht. Es sind Raubfische, die erstaunlich große Fische fressen können. Die Welse akzeptieren jedoch auch alles übliche Frostfutter.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 203033 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer