Fische für Romantiker – gibt es das? Gelegentlich! Einer von ihnen ist sicher der Mondscheinfadenfisch, Trichogaster microlepis. Sein populärer Name sagt eigentlich alles. Obwohl das Tier nur silbrig-weiß ist, wirkt es durch seine winzigen Schuppen ganz eigenartig, wie in Seide gehüllt.
Farbe bedeutet immer auch: Kommunikation mit Artgenossen und bunte Farben sind bei Fischen sehr oft mit Revieransprüchen verbunden. Das ist bei den Fadenfischen nicht anders. Geschlechtsaktive Männchen der anderen Fadenfisch-Arten sind sehr kontrastreich und/oder bunt gefärbt und reagieren sehr aggressiv auf ähnlich gefärbte Geschlechtsgenossen. Nicht so der Mondscheinfadenfisch. Er zieht friedlich seine Runden, gerne in Gesellschaft von seinesgleichen. Männchen und Weibchen der maximal 15 cm langen Art sind nur schwer auseinanderzuhalten. Geübte Beobachter sehen aber den zarten Gelbschimmer in der Afterflosse der Männchen, der bei den Weibchen fehlt. Wenn das Licht in einem seitlichen Winkel einfällt, erkennt man in den Flossen der Männchen außerdem eine zarte Andeutung eines Punktmusters.
Die ursprüngliche Heimat des Mondscheinfadenfischs sind die Einzugsgebiete des Mekong und des Chao Phraya in Kambodscha und Vietnam, doch wurde die Art schon in historischer Zeit weit als Speisefisch im tropischen Teilen Asiens verschleppt oder angesiedelt. Im Aquarium sollte man die Tiere immer im Trupp pflegen, ab fünf Exemplaren aufwärts, sonst sind sie scheu. Gegenüber allen denkbaren Mitbewohnern sind sie sehr friedlich, Pflanzen werden nicht beschädigt. Gefressen wird jegliches übliche Zierfischfutter passender Größe, an die Wasserzusammensetzung werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Die Wassertemperatur sollte im Bereich von 22-30°C liegen.
Mondscheinfadenfische sind typische Schaumnestbauer mit Vaterfamilie. Laich und Larven werden vom Männchen bis zum Freischwimmen betreut, danach erlischt die Brutpflege.
Für unsere Kunden: die Art hat Code 469703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer