Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich bei diesen Tieren um Mylesinus paucisquamatus aus dem Rio Tocantins handelt und die Angabe, sie stammten aus dem Rio Xingu ein Irrtum war.
Noch immer werden in den an und für sich gut untersuchten Flüssen Südamerikas neue Großfischarten gefundfen. Das liegt vor allem daran, dass sich viele Arten außerordentlich ähnlich sehen. Bei manchen, so bei den großen Scheibensalmlern oder Pacus, kommt noch hinzu, dass sie während ihres Lebens recht dramatische Gestalts- und Farbveränderungen durchlaufen; man nennt das auch ontogentische Veränderungen.
Der Rio Xingu ist ein Klarwasser-Zufluss des Amazonas in Brasilien. Von dort, genauer gesagt aus dem Bereich der Stromschnellen wurden 2016 gleich zwei neue Tometes-Arten beschrieben, nämlich T. kranponhah und T. anclorhynchus. Die beiden Arten sehen sich ziemlich ähnlich. Hauptunterscheidungsmerkaml ist die Maulform. Es gibt auch einen Farbunterschied, denn T. kranponhah hat als erwachsener Fisch einen schwarzen Fleck auf dem Kiemendeckel, der bei T. anclorhynchus fehlt. Die beiden Arten unterscheiden sich darüber hinaus in der Endgröße. T. kranponhah wird um die um 40 cm lang, während T. anclorhynchus um 30 cm Länge erreicht.
Tometes kranponhah ist ein Endemit des Xingu, wo er recht häufig sein soll. Dagegen gibt es von T. anclorhynchus nur wenige Aufsammlungen, dafür ist die Art aber weiter verbreitet und kommt auch noch im System des Rio Tocantins vor.
Zum Verhalten können wir noch wenig sagen. Unsere Jungtiere (10 Exemplare, 5-7 cm lang) sind etwas zänkisch untereinander, wie man an den leichten Flossenschäden sieht, jedoch hält sich das in vertretbaren Grenzen.
Für unsere Kunden: Die Tiere haben Code 297333 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer