Einer der schönsten Fiederbartwelse (Synodontis) kommt aus dem Kongo: Synodontis decorus. Die schlanke Art wird etwa 20-30 cm lang und ist relativ gut verträglich. Dabei muss man immer bedenken, dass alle Fiederbartwelse untereinander eine Rangordnung ausmachen, bei der „soziales beißen“ absolut dazu gehört und nicht bedenklich ist, da es dabei nur zu oberflächlichen, rasch wieder abheildenden Wunden kommt. Man sollte Fiederbartwelse daher nach Möglichkeit in Gruppen pflegen; Einzeltiere können (müssen aber nicht) zur Plage für andere Fische werden, wenn sie versuchen, diese als Ersatzpartner zu nehmen. Kleine Fische, die ins Maul passen, werden von den Allesfressern durchaus auch als Nahrungsergänzung gesehen, allzu klein sollten darum eventuelle Mitbewohner nicht sein. In der Natur leben erwachsene S. decorus typischerweise in Gruppen von 10-50 Individuen, während Jungtiere bis etwa 8 cm Länge Einzelgänger sind. Synodontis decorus ist eine tagaktive Art, was sie für die Aquarienhaltung besonders empfiehlt. Die Tiere leben in Flüssen, allerdings nicht in Gebieten mit starker Strömung.
Der auffällige Wimpel, also der ausgezogene Rückenflossenstrahl, und die sehr kontrastreich gestreifte Schwanzflosse sind, so vermutet man, ein Signal an Artgenossen und dienen dem Schwarmzusammenhalt. Kleine Jungtiere unter 8 cm Länge haben noch keinen ausgezogegen Rückenflossenstrahl. Im Kongo sind größere Synodontis decorus so häufig, dass sie eine bevorzugte Beute von flossenfressenden Salmlern der Art Eugnathichthys eetveldii wurden. Die Eugnathichthys haben sogar eine fast identische Färbung als Mimikry entwickelt, wodurch sie sich unbemerkt an die Fiederbartwelse anschleichen können. Auf den Speisefischmärkten des Kongo findet man nur sehr selten größere S. decorus, die intakte Schwanzflossen haben, so effektiv sind die Eugnathichthys. Umgekehrt sind Synodontis-Jungtiere fast immer unbeschädigt, die Jagd auf diese Einzelgänger lohnt sich für die Flossenfresser wohl nicht.
Äußerlich erkennbare Geschlechtsunterschiede sind für Synodontis decorus nicht bekannt, Weibchen sind zur Laichzeit lediglich fülliger. Über das Ablaichverhalten ist bislang nicht berichtet worden, es handelt sich vermutlich um Freilaicher ohne weitere Brutpflege. Im Aquarium, das entsprechend der Endgröße dieser Tiere ein großes sein sollte, sind die Tiere leicht zu pflegen, sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserzusammensetzung und fressen jedes handelsübliche Zierfischfutter. Die Wassertemperaturen sollten zwischen 22 und 26°C liegen, zeitweise etwas darüber oder darunter schadet nicht. Auch wenn die Tiere tagaktiv sind. sollten ihnen möglichst viele Wurzeln etc. zur Verfügung stehen, in denen sie Deckung suchen können.
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Text & Photos: Frank Schäfer