Sechs bis sieben Arten der Tigerschmerlen (Syncrossus) gibt es, ihre Unterscheidung ist manchmal kniffelig und fällt gelegentlich selbst Spezialisten schwer: S. beauforti (Südostasien von der nördlichen Malaiischen Halbinsel bis nach China (Yunnan) und Vietnam), S. berdmorei (Burma und Indien), S. formosus (umstrittene Form, eventuell Synonym zu S. lucasbahi, unterer Mekong: Thailand, Laos, Kambodscha und südliches Vietnam), S. helodes (Südostasien von der nördlichen Malaiischen Halbinsel bis nach Laos und südliches Vietnam), S. hymenopysa (Indonesische Inseln und Malaiische Halbinsel), S. lucasbahi (Südostasien: Thailand, Laos und China) und schließlich S. reversus (Höhenlagen von Sumatra, Borneo und Java). Schwierig ist die Bestimmung, weil die Artunterschiede im Wesentlichen auf Färbungsunterschieden beruhen. Die Färbung ist aber innerartlich variabel und verändert sich außerdem während des Wachstums.
Im Falle von Syncrossus hymenophysa ist die Sache aber erfreulich einfach, denn unsere Tiere stammen aus Indonesien und dort gibt es nur S. hymenophysa und S. reversus. Letztere ist wohl noch nie (erkannt) lebend importiert worden. Sie ist S. hymenophysa sehr ähnlich, aber es fehlt der markante schwarze Fleck in der Rückenflosse, der für S. hymenophysa artcharakteristisch ist. Aber Achtung: gestresste S. hymenophysa verblassen sehr; dann sind weder die senkrechten Tigerstreifen noch der Rückenflossenfleck klar erkennbar.
Die Pflege aller Tigerschmerlen ist ähnlich, vielleicht abgesehen von Temperaturansprüchen. Hier haben es S. berdmorei und S. reversus wahrscheinlich gerne etwas kühler (18-22°C), die anderen Arten sollten bei den für tropische Fische üblichen Temperaturen von 20-30°C gepflegt werden. Jahrein-jahraus die exakt gleiche Temperatur bekommt keiner der Arten, eine gewisse jahreszeitliche Rhythmik (zeitweise kühler, zeitweise wärmer, jeweils mehrere Wochen) ist günstig. Leider sind Tigerschmerlen manchmal zänkisch. Sie jagen dann andere Fische und Artgenossen durch das Becken, gewöhnlich allerdings ohne sie zu verletzten. Aber der Stress kann empfindliche Arten schädigen. Manchmal (so unsere aktuell im Stock befindlichen S. hymenophysa) sind sie aber lammfromm und lieben es, in Gesellschaft ihresgleichen zu kuscheln, wie man es auf den Bildern sieht. Leider kann man bezüglich des Sozialverhaltens bei diesen Tieren keine allgemeingültigen Aussagen treffen.
Alle Tigerschmerlen werden über 15 cm lang und sind sehr langlebige Tiere. Sie fressen, was ihnen vor die Schnauze kommt, am liebsten Frost- und Lebendfutter aller Art, aber auch Flocken- und Granulatfutter. Die Wasserzusammensetzung ist völlig nebensächlich, jedes Trinkwasser eignet sich zur Pflege. Tigerschmerlen sind tagaktive Tiere. Für größere Gesellschaftsaquarien mit Südostasiencharakter ist ein Trupp Tigerschmerlen (man sollte sie nie einzeln pflegen, sondern in Gruppen von mindestens 5-6, besser mehr Exemplare) eine wunderbare Bereicherung.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 401003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer