Die Zebrabuntbarsche des Malawisees gehörten zu den ersten Cichliden, die in den 1960er Jahren aus diesem großen See zu uns kamen. Damals lösten sie wahre Begeisterungsstürme aus. Von der gewaltigen Arten- und Formenvielfalt, die es dort gibt, ahnte man nichts. Man bezeichnete sie einfach nach einer der wenigen beschriebenen Arten als „Pseudotropheus zebra“.
Heute weiß man es besser und unterscheidet bei den Zebrabuntbarschen 32 verschiedene Arten, wobei es auch noch etliche unbeschriebene gibt und alle bilden zudem mehrere farblich unterscheidbare Standortvarianten aus. Diese Zebrabuntbarsche im engeren Sinne wurden zudem aus Pseudotropheus ausgegliedert und in eine eigene Gattung überführt, die Maylandia heißt. Ein Synonym zu Maylandia ist Metriaclima, man findet also in der aquaristischen Literatur alle Maylandia-Arten auch als Metriaclima.
Leider kreuzen sich diese Arten im Aquarium leicht, weshalb es oft zu unbeabsichtigten Hybriden kommt. Die wunderschönen blauen Maylandia, die wir aus Thailand unter der Bezeichnung „M. estherae Blue“ erhalten haben, gehören sicher nicht zur Art M. estherae, sondern sind M. callainos mit etwas M. zebra-Blut. Für alle Hobbyisten, die einfach nur schöne blaue Malawi-Buntbarsche pflegen wollen, sind Malawi-Buntbarsche aus fernöstlicher Zucht eine gute Wahl.
Text & Photos: Frank Schäfer