Anfang der Woche stellten wir Ihnen den Messerfisch Brachyhypopomus brevirostris vor. Der eigentümliche Sternarchorhynchus, der heute Thema unseres Newsletters ist, stammt ebenfalls aus Peru, gehört aber zu der Familie Apteronotidae.
Die Artenzahl in der Gattung Sternarchorhynchus ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. 1994 waren gerade einmal 4 Arten bekannt, 2006 erhöhte sich die Artenzahl auf 10 und heute (2014) sind 32 Arten anerkannt! Damit ist Sternarchorhynchus die artenreichste Gattung innerhalb der Apteronotidae. Die Artunterschiede liegen vor allem in der Ausprägung der Schnauze. Als die Fische bei uns ankamen, konnten wir sie naturgemäß zunächst nur ganz grob bestimmen, sie stehen darum als Sternarchorhynchus mormyrus auf unserer Stockliste. Die Auswertung der Photos, wo vor allem die Lage der Maulspalte gut zu erkennen ist, macht es allerdings sehr viel wahrscheinlicher, dass unsere Exemplare der Art Sternarchorhynchus goeldii zuzuordnen sind, eine erst 2010 beschriebenen Art. S. mormyrus wird etwa 50 cm lang, S. goeldii rund 30 cm. Derzeit sind unsere Fische 14-16 cm lang.
Viel spannendender als die Frage nach der Artzugehörigkeit ist aber das Verhalten der Tiere. Sie sind untereinander nämlich nicht so sonderlich gut verträglich. Es kommt aber nicht zu Beschädigungskämpfen, sondern in unglaublicher Eleganz und großer Geschwindigkeit gleiten die Tiere umeinander und mache die Rangordnung dadurch aus, wer der bessere Schwimmer ist. Eine besondere Rolle kommt bei dem Kampf der Schnauze zu, die wie beim Florett als Fechtwaffe eingesetzt wird. Wir dokumentieren dieses faszinierende Verhalten hier erstmals im Bild.
Die Ernährung von Sternarchorhynchus ist im Aquarium problemlos mit Frost- und Lebendfutter möglich.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 293974 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in sehr begrenzter Stückzahl lieferbar!
Lexikon: Sternarchorhynchus: bedeutet „Schnauze mit dem After an der Brust“; der Name bezieht sich einseits auf die lange Schnauze und andererseits auf die Tatsache, dass bei den Tieren der After direkt hinter dem Kopf sitzt. mormyrus: bedeutet „wie ein Nilhecht“; Nilhechte aus Afrika (Mormyrus) haben auch eine lange Schnauze. goeldii: Widmungsname für Emilio (eigentlich: Emil) Goeldi (1859-1917) für seine Verdienste um die Erforschung der Tierwelt Amazoniens.
Text & Photos: Frank Schäfer
Angaben zum Tier | |
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Herkunft | Peru |
Verfügbare Größe in cm | 14-16 |