Selenotoca multifasciata (S. papuensis)

14. Februar 2025

Es gibt zwei Gattungen von Argusfischen, Scatophagus und Selenotoca. Die meisten Autoren lassen zur Zeit nur zwei Arten in Scatophagus und eine in Selenotoca gelten, bei Scatophagus die Arten S. argus und S. tetracanthus und bei Selenotoca die Art S. multifasciata. Es gibt aber mit Sicherheit erheblich mehr Arten, bei Selenotoca wohl mindestens eine weitere, nämlich S. papuensis. Allerdings wird diese Art derzeit von den allermeisten Autoren als Synonym zu S. multifasciata gewertet. Sie lassen sich jedoch relativ leicht an der Anzahl der senkrechten Binden und der unterschiedlichen Schwanzflossenform unter­scheiden. Bei S. multifasciata befinden sich im Rückenbereich ca. 10 relativ schmale Streifen. S. papuensis hat dort nur ca.  5-6 deutlich breitere Streifen. Die Schwanzflosse endet bei S. multifasciata gerade abgeschnitten bis leicht konkav (also eingebuchtet), bei S. papuensis ist sie leicht konvex (also nach außen gewölbt). Da jedoch, wie gesagt, S. papuensis von der Mehrzahl der Wissenschaftler aktuell nur als Synonym zu S. multifasciata geführt wird, bezeichnen wir im Handel alle Selenotoca so, obwohl es sich eigentlich fast immer um S. papuensis handelt.

Umgangssprachlich werden Selenotoca als „Silber-Argus“ bezeichnet. Sie sind im gesamten Indo-westpazifischen Raum verbreitet, jedoch sind die genauen Artareale unbekannt, weil so gut wie nie zwischen den beiden Arten unterschieden wird. Sie sind, genau wie „gewöhnliche“ Argusfische, euryhalin, können als beliebig zwischen Süß- und Meerwasser pendeln. Ein Salzgehalt von etwa 5-10g/l ist für die dauerhafte Haltung der in der Natur bis zu 40 cm (meist: 15-20 cm) langen Tiere günstig. Dabei benötigen sie gar nicht unbedingt das Salz, aber sie sind gegen zwei wasserchemische Eigenschaften sehr empfindlich: pH-Werte unter 8 und erhöhte Nitritwerte. Das Salz verhindert ein Absinken des pH-Wertes (darum muss es auch Salz für Korallenriff-Aquarien sein, in dem ein pH-Puffer beigemischt ist, und kein gewöhnliches Kochsalz!) und die Kochsalzkomponente verringert die Giftwirkung von Nitrit.

Argusfische sind Allesfresser, die auch vor Wasserpflanzen nicht Halt machen. Es ist darum für eine abwechslungsreiche Kost zu sorgen. Alle Argusfische sind soziale Tiere, die man möglichst im Trupp von Artgenossen pflegen sollte. Es gibt zwar vereinzelt unverträgliche Exemplare, aber das ist glücklicherweise die Ausnahme. Selenotoca sind Freilaicher ohne Brutpflege. Die Männchen werden deutlich größer als die Weibchen und haben eine steilere Stirnpartie. Die Eier entwickeln sich im Plankton des Meeres, was ihre Aufzucht im Aquarium sehr aufwändig macht. Darum werden Argusfische in Privathand nicht gezüchtet, sie sind jedoch Gegenstand von Aquakultur zu Speisezwecken.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 455001 (3-4 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer