Der Inle-See in Burma ist eine Bergsee, der auf dem Shan-Plateau etwa 900 Meter über NN liegt; er ist ca. 65 km lang und 10-22 km breit. Das Wasser ist relativ hart (12-17° GH) und im Februar sinken die Wassertemperaturen auf 14-18°C. Der Inke-See ist weltberühmt wegen seiner menschlichen Bewohner, deren gesamtes Leben vollständig auf den See ausgerichtet ist. Sie leben in auf Stelzen gebauten Dörfern und betreiben Landwirtschaft auf schwimmenden Wiesen. Für Aquarianer ist der See besonders interessant wegen der vielen endemischen, also nur dort vorkommenden Kleinfischarten.
Eine davon ist Sawbwa resplendens, die auch als Nacklaube bezeichnet wird, weil sie – was unter Karpfenfischen sehr selten ist – keine Schuppen besitzt. Früher war S. resplendens, die heutzutage auch als Glühköpfchen im Handel ist, eine gesuchte Rarität, heute kann sie regelmäßig aus Indonesien als Nachzucht bezogen werden.
Die Maximallänge der Art beträgt 4-5 cm, meist bleibt sie 1-2 cm kleiner. Männchen und Weibchen sehen völlig unterschiedlich aus, nur das Männchen hat ein rotes Köpfchen und die roten Flecken in der Schwanzflosse. Der Körper der Männchen hat einen blaugrünen Glanz, die Weibchen sind beige. Und selbst sehr junge Tiere kann man ganz gut unterscheiden, weil die Weibchen unmittelbar über dem After einen kräftig schwarzen Fleck haben, wie man das auch von Microrasbora-Arten her kennt.
Zimmeraquarien für Sawbwa resplendens (es gibt nur die eine Art der Gattung) müssen und sollten nicht geheizt werden, Wassertemperaturen über 24°C sind ungesund für die Fische. Die friedlichen Tiere leben am liebsten im Trupp (10-20 Exemplare) mit ihresgleichen. Sie können mit allen anderen friedlichen Fischen mit ähnlichen Anspüchen vergesellschaftet werden, selbst zarteste Pflanzen lassen Nacktlauben in Ruhe.
Das Ablaichverhalten ist ziemlich ungewöhnlich, die Tiere laichen in Oberflächen-Nähe an der Unterseite breitblättriger Pflanzen. Die Aufzucht der Jungen ist schwierig, denn obwohl sie vergleichsweise groß sind, können sie nur feinstes Futter (Infusorien, Rotatorien) fressen. Wenn kein adequates Futter zur Verfügung steht, überlebt nur ein kleiner Prozentsatz der Fische die ersten 10 Tage, bis frischgeschlüpfte Artemia-Nauplien aufgenommen werden können. Stehen nährstoffreiche Rädertierchen (Rotatorien) zur Verfügung, kann dieser Zeitraum auf bis zu vier Tage verkürzt werden.
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Text & Photos: Frank Schäfer