Aus dem Rio Xingu konnten wir den wohl absonderlichsten aller Kopfsteher importieren: Sartor respectus. Leider waren es nur zwei Exemplare, die einer unserer Mitarbeiter erwarb. Dennoch wollten wir Ihnen, liebe Leser, diese Besonderheit nicht vorenthalten.
Sartor (es gibt zwei weitere, sehr ähnliche Arten, eine aus dem Rio Trombetas (S. elongatus) und eine aus dem Rio Tocantins (S. tucuruiensis) sind darauf spezialisiert, Insektenlarven von der Unterseite von ins Wasser gestürzten Bäumen und Ästen zu picken. Daszu haben sie die hauerartigen Zähne im Unterkiefer. Der Gattungsname „Sartor“ ist das lateinische Wort für „Schneider“ oder – allgemeiner gesagt – für jemanden, der mit einer Nadel arbeitet. Das bezieht sich auf die langen, nadelartigen Zähne im Unterkiefer.
Sartor bleiben relativ klein, rund 10 cm. Untereinander sind sie zänkisch, wie man das ganz allgemein von Anostomiden kennt, ohne dass es zu ernsthaften Verletzungen kommt. Ein spannendes Tier, von dem wir gerne „mehr“ hätten…
Text & Photos: Frank Schäfer