Als 1902 der Kleine Maulbrüter Pseudocrenilabrus multicolor aus Ägypten nach Deutschland kam, löste er einen Begeisterungssturm aus. Die Maulbrutpflege, die bei dieser Art noch lange über das erste Entlassen der Jungtiere aus dem mütterliche Maul hinaus andauert, war einfach nur wundervoll zu beobachten.
Etwas später – 1911 – kam ein ähnlicher, etwas größer werdender Fisch (5-6 cm bei P. multicolor, 6-8 cm bei dem Neuimport) nach Deutschland, der als Messingmaulbrüter oder Pseudocrenilabrus philander dispersus im Hobby bekannt wurde. Er ist wesentlich hübscher, aber genau so leicht zu pflegen und zu züchten.
Dieser Fisch wurde 1990 erneut wissenschaftlich untersucht, wobei man feststellte, dass er nicht mit P. philander dispersus übereinstimmt. Darum wurde er als P. multicolor victoriae neu beschrieben. Seither schwimmt der Messingmaulbrüter unter beiden Bezeichnungen in den Aquarien der Welt. Erst in allerjüngster Zeit hat man entdeckt, dass es sehr, sehr viele wissenschaftlich noch unbearbeitete Pseudocrenilabrus-Arten gibt. Wir sollten abwarten, bis sie abschließend bestimmt sind, dann wissen wir vielleicht auch, wie man den Messingmaulbrüter richtig bezeichnen sollte.
Im Aquarium ist er ein herrlicher Fisch, der nicht nur sehr hübsch gefärbt ist, sondern auch Pflanzen schont und aufgrund seine relativ geringen Körpergröße keine übermäßig großen Aquarien braucht. Allerdings sollte man das Aggressionspotential der kleinen goldenen Flitzer nicht unterschätzen! Zarte, empfindliche Fischarten sollte man darum nicht gemeinsam mit dem Messingmaulbrüter pflegen.
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Text & Photos: Frank Schäfer