Haiwelse der Gattungen Pangasius und Pangasianodon erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. Ihre eigenartige Schwimmweise, die an das Schwimmverhalten der Haie erinnert, ist der Grund dafür. Haiwelse haben nur einen Nachteil: sie werden sehr groß. Die kleinste Art, der Gewöhnliche Haiwels, Pangasianodon hypophthalmus, wird im Aquarium immerhin auch 30-35 cm lang. In ihrer Heimat werden die Fische als Speisefische gezüchtet, darum sind die Jungtiere stets verfügbar. Nun ist es aber nicht jedermanns Sache die Tiere, die sie jahrelang gepflegt haben, aufzuessen.
Mit der Gattung Pseudeutropius hat der Handel jetzt endlich eine kleinwüchsige Alternative zu den Haiwelsen anzubieten. Farblich unterscheiden sie sich nicht von ihnen, ebensowenig im Schwimmverhalten, wohl aber in der Endgröße: sie werden nur etwa 10 cm lang, die Geschlechtsreife setzt bereits bei der Hälfte dieser Endlänge ein!
Es gibt zwei Arten der Gattung, die beide auf Sumatra vorkommen und sich weder farblich, noch in der Größe, noch im Verhalten unterscheiden. Im Handel werden sie daher gewöhnlich nicht unterschieden. Man kann sie allerdings relativ leicht auseinanderhalten, denn P. brachypopterus, der außer auf Sumatra auch auf Borneo vorkommt, hat eine relativ kurze Afterflosse mit ca. 30 Strahlen, während der nur auf Sumatra vorkommende P. moolenburghae eine deutlich längere Afterflosse mit etwa 40 Strahlen aufweist. Die Bilder zu diesem Eintrag zeigen Pseudeutropius brachypopterus.
Neben der geringen Endgröße haben die Mini-Haiwelse eine weitere Eigenschaft, die sie als Aquarienpflegling sehr begehrenswert macht: Regenschirmbarteln! Anders als die großen Haiwelse besitzen Pseudeutropius nämlich acht lange Barteln rund um das Maul, die – je nach Bedarf – am Körper angelegt getragen oder nach vorn gestreckt werden. Das Besondere daran ist, dass das Aufklappen der Barteln ausgesprochen ruckartig vor sich geht. Man glaubt förmlich, dabei ein „Plopp“ zu hören. Das Ganze erinnert sehr an das Aufspannen eines Regenschrirms mit Aufklappautomatik.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 445504 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Pangasius: nach einer einheimischen Bezeichnung für die im Ganges lebende Typusart der Gattung, Pangasius pangasius. Pangasianodon: altgriechisch, bedeutet „mit Zähnen wie Pangasius“. Pangasius ist eine andere Welsgattung. hypophthalmus: altgriechisch, bedeutet „glotzäugig“. Pseudeutropius: altgriechisch, bedeutet „täuscht vor, Eutropius zu sein“. Eutropius ist eine andere Welsgattung. brachypoptertus: altgriechisch, bedeutet „mit kurzer Flosse“. moolenburghae: Widmungsname zu Ehren von Mrs. Moolenburgh, die geinsam mit ihrem Mann eine reichhaltige Präparatesammlung von Fischen von Sumatra zusammentrug und Weber und de Beaufort für ihr epochales Werk über die Fische des Indo-Australischen Archipels zur Verfügung stellte.
Text & Photos: Frank Schäfer
Angaben zum Tier | |
---|---|
Herkunft | Indonesien / Indonesia |
Verfügbare Größe in cm | 5-6 |