Diese Art der Süßwasser-Stechrochen lebt endemisch im Rio Negro System und ist bzw. war die vermutlich am häufigsten importierte Potamotrygon-Art aus Brasilien überhaupt. Allerdings bezeichnete man sie bislang stets als Potamotrygon histrix, eine ganz andere Art, die aquaristisch weitgehend unbekannt blieb und im südlichen Südamerika verbreitet ist; das Typusexemplar von P. histrix wurde in Argentinien gesammelt. In der Tat ist Potamotrygon wallacei, der hauptsächlich in der Umgebung von Barcelos gesammelt wird und dort im Schwarzwasser auf Sandboden lebt, einer der am besten für die Aquarienpflege geeigneten Arten der Gattung, denn sie gilt als kleinwüchsigste bislang bekannte Species in Potamotrygon. Der Scheibendurchmesser überschreitet kaum jemals 30 Zentimeter. Große Becken braucht also auch diese Art, aber die meisten anderen Süßwasser-Stechrochen werden mindestens doppelt so groß, etliche auch noch deutlich größer.
Seit Januar 2017 dürfen sämtliche Potamotrygon-Arten aus Brasilien und Kolumbien nur noch mit CITES-Bescheinigung exportiert werden. Die beiden Staaten haben die Arten im Alleingang auf Anhang III des CITES-Abkommens gesetzt. Für die hiesigen Rochen-Züchter ist die neue Situation insofern unangenehm, als dass sie künftig für ihre Nachzuchten nachweisen müssen, dass sie nicht aus illegalen Importen stammen, wenn die Nachzuchten die EU verlassen sollen – und das tun die meisten Rochen-Nachzuchten, da der Markt für solche Fische in der EU doch sehr begrenzt ist.
Wir konnten jetzt endlich wieder einmal eine Anzahl von Potamotrygon wallacei aus Brasilien importieren, nachdem es gut ein Jahr gedauert hat, bis sich die Behörden auf die neue Gesetzeslage eingestellt haben und die erforderlichen CITES-Papiere ausstellen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 282202 (10-12 cm) und 282203 (12-15 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer