Seit dem Jahr 2006 bereichert eine entzückende Zwergschmerle aus Burma die Aquaristik. Sie wurde vor ihrer wissenschaftlichen Beschreibung im November 2023 als Yunnanilus sp. Rosy bezeichnet. Die wissenschaftliche Bearbeitung zeigte, dass die Merkmale der Art (vor allem die Lippenstruktur, aber auch DNS-Untersuchungen) eine Zuordnung zu Yunnanilus nicht erlaubt und sie statt dessen in die Gattung Physoschistura einzuordnen ist, die neben P. mango noch acht weitere Arten enthält. Auch zu Petruichthys bestehen viele Ähnlichkeiten.
In der Natur wurden von P. mango nur maximal 23,4 mm lange Tiere gefunden (Standardlänge ohne Schwanzflosse). Die Männchen dieser Art zeigen den Eintritt der Geschlechtsreife durch eine hübsche orangefarbene Grundfärbung an. Die Fische erfüllen aus wissenschaftlicher Sicht die Anforderung, die man an eine Zwergart stellt, nämlich Eintritt der Geschlechtsreife unter 26 mm Standardlänge (Weitzman & Vari, 1988). Allerdings hat sich gezeigt, dass bei langjähriger Pflege – die Tierchen werden erstaunlich alt – im Aquarium fast die doppelte Länge (allerdings mit Schwanzflosse) erreicht werden kann. In der Natur kommt das aber offensichtlich nicht vor.
In Aquarien mit viel Javamoos kommen auch ohne besonderes Zutun des Pflegers häufig Junge auf. Physoschistura mango lebt in der Natur zusammen mit Celestichthys margaritatus; wie dieser verträgt sie also zeitweise niedrige Temperaturen um 18°C, jedoch züchtet die Schmerle bei 26-27°C zuverlässig. Männchen und Weibchen sind leicht an der Färbung zu unterscheiden, nur die Männchen färben sich orange.
Literatur:
Weitzman, S. H. & R. P. Vari (1988): Miniaturization in South American freshwater fishes; an overview and discussion. Proceedings of the Biological Society of Washington, 101(2): 444–465.
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Text & Photos: Frank Schäfer