Die Fleckenbarbe (Pethia gelius) ist ein Aquaristik-Oldtimer, der schon vor dem ersten Weltkrieg Freunde fand. Es ist eine der kleinsten Barbenarten Indiens. Männchen werden werden nur selten länger als 2,5 cm, Weibchen etwas größer. Die Rekordmarke von 5 cm Gesamtlänge, die seit Jahrzehnten durch die Literatur geistert, ist wohl auf eine Verwechslung zurückzuführen.
Tatsächlich hat sich in jüngster Zeit herausgestellt, dass es „die“ Fleckenbarbe gar nicht gibt, sondern dass es sich dabei um einen Komplex einander sehr ähnlicher Arten handelt. Die Namen dieser Arten sind Pethia gelius, Pethia canius und P. aurea. Diese drei Arten sind kaum auseinanderzuhalten, im Handel nennt man alle „P. gelius“. Zu dem Komplex gehört noch die farblich unscheinbarere P. guganio. Gemeinsam ist diesen Arten, dass sie – wie die Keilfleckbarben – mit dem Bauch nach oben unter Pflanzenblättern ablaichen.
Egal, welche Art des Komplexes man erwirbt: es sind entzückende, äußerst friedliche Schwarmfische. Mit Huminstoffen im Wasser tut man ihnen einen großen Gefallen (Totlaub, Torf, Erlenzäpfchen) und man sollte etwas Mulm im Aquarium zulassen. Ansonsten sind es völlig anspruchslose Tierchen, die im Temperaturbereich zwischen 18 und 24°C gepflegt werden sollten.
Text & Photos: Frank Schäfer