Der Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher), auch Königscichlide genannt, ist der beliebteste Zwergbuntbarsch aus Zentralafrika. In der Natur besiedelt er große Gebiete im Niger-Einzug. Im Hobby gibt es hauptsächlich Nachzuchten. Wie so viele Zwergcichliden ist auch P. pulcher polychromatisch, d.h. er kommt in verschiedenen Farbformen vor. Manche dieser Farbformen existieren offenbar gemeinsam am gleichen Fundort, andere Farbformen kommen offenbar nur aus bestimmten Regionen. Auch der Zwergbuntbarsch, um den es hier geht, Pelvicachromis sacrimontis, stammt aus Nigeria. Er sieht P. pulcher sehr ähnlich, kann aber nicht mit ihm fruchtbar gekreuzt werden; die Jungtiere einer solchen Kreuzung sind stets bereits in der ersten Generation steril.
Pelvicachromis sacrimontis unterscheidet sich nur im weiblichen Geschlecht zweifelsfrei von P. pulcher. In der Rückenflosse weiblicher P. pulcher befindet sich immer ein heller Streifen am oberen Rand, die Rückenflosse von weiblichen P. sacrimontis ist immer einheitlich dunkel. (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/pelvicachromis-pulcher-wild-gelb-2/). Bei den Männchen sehen erfahrene Kenner der Materie zwar durchaus, ob es sich um P. pulcher oder P. sacrimontis handelt, aber die Unterschiede sind beschreibend nur schwer allgemeingültig in Worte zu kleiden. Grundsätzlich ist das dunkle mittlere Längsband bei P. sacrimontis breiter als bei P. pulcher.
Auch bei P. sacrimontis gibt es Farbformen. Meistens unterscheidet man zwei: eine rote und eine grüne, wobei letztere manchmal noch in grün und gelb unterteilt wird. Die rote Farbvariante hat in beiden Geschlechtern rote Kiemendeckel- und Wangenregionen. Unterhalb des Auges befinden sich blaugrün irisierende Glanzbänder. Das ist ein wichtiger Unterschied zu roten Farbschlägen von P. pulcher. Bei den grün/gelben Farbschlägen sind die Wangen- und Kiemendeckelregion grün-gelb glänzend. Auch hier finden sich die blaugrün irisierende Glanzbänder unter den Augen. Es ist bis heute ungeklärt, ob die roten und grün/gelben Farbformen zusammen im gleichen Biotop vorkommen, exportiert werden sie immer gemischt. Die Handelsbezeichnung „P. pulcher RED wild“ für P. sacrimontis reicht zurück in die 1960er Jahre, sie bezeichnet die intensiv rote Bauchfärbung dieser Tiere, die alle Weibchen und viele Männchen zeigen. Im Hobby wurde P. sacrimontis früher als P. pulcher Form B oder P. sp. aff. pulcher, eine ungültige Handelsbezeichnung für P. sacrimontis aus dieser Zeit ist P. camerunensis (eine besonders blöde Bezeichnung, kommen die Tiere doch aus Nigeria und nicht aus Kamerun).
Bezüglich Pflege und Zucht unterscheidet sich P. sacrimontis kaum von P. pulcher. Die Art sollte unter möglichst gedämpfter Beleuchtung gepflegt werden, sonst sind die Tiere oft scheu und blass. Weiches, leicht saures Wasser entspricht den Bedürfnissen am besten. Gefressen wird jegliches übliche Zierfischfutter. Die Wassertemperatur sollte hauptsächlich im Bereich von 22-26°C liegen, zu hohe Temperaturen sind für P. sacrimontis weniger günstig als der untere Temperaturbereich.
Für unsere Kunden: Pelvicachromis sacrimontis hat Code 560004 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer