Dieser schöne und – für Pao-Verhältnisse – friedliche Süßwasserkugelfisch stammt aus dem Mekong-Einzug in Laos (Typuslokalität: der Fluss Xe Bangfai bei Ban Geng Sahwang); er gilt als endemisch (= nur dort vorkommend) im Xe Bangfai. Im Gegensatz zu dem im gleichen Fluss vorkommenden Pao turgidus hat P. abei einen großen Augenfleck (Ocellus) unterhalb der Rückenflosse. Bei P. turgidus sind alle Flecken am Körper gleich groß. Leider kann man P. abei aber nur dann zweifelsfrei bestimmen, wenn er eine stimmungsabhängige Färbung zeigt. Diese Färbung tritt in der Balz und bei starker Aufregung auf. Ist der Fisch nicht in dieser Stimmung, so kann man ihn nicht vom „gewöhnlichen“ Pao cochinchinensis unterscheiden, der ebenfalls im Xe Bangfai vorkommt. Darum gibt es immer wieder Zweifel, welche der beiden Arten man denn vor sich hat.
Das ist aber nicht nur von akademischem Interesse, sondern hat auch ganz praktische Bedeutung. Während nämlich Pao cochinchinensis eine ziemlich aggressive Art ist, die man auf lange Sicht oft nur einzeln halten kann, ist bei P. abei eine dauerhafte Gruppenhaltung durchaus möglich.
Äußerliches Alleinstellungsmerkmal von P. abei ist also lediglich eine von mehreren möglichen stimmungbedingten Färbungen, die aus gelben oder orangefarbenen Punkten auf dunklem Grund besteht. Ansonsten können wir uns nur auf unseren Lieferanten verlassen, wenn er uns Kugelfische unter diesem Namen schickt. Glücklicherweise tat uns eines der beiden Exemplare unseres aktuellen Imports im Photobecken den Gefallen, sich einige Zeit in typischer abei-Färbung zu zeigen!
Pao abei wird rund 10 cm lang. Es sind Substratlaicher, das Gelege wird vom Männchen bis zum Schlupf der Larven bewacht. Die Zucht von P. abei ist schon häufiger gelungen. Bezüglich der Wasserchemie sind die Tiere anspruchslos, jedes Leitungswasser eignet sich, der pH sollte zwischen 6 und 8 liegen, die Wassertemperatur um 24°C.
Für unsere Kunden: P. abei hat Code 461245 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer