Dornaugen (Pangio) sind sehr beliebte Aquarienfische. Sie sind niedlich, klein und oft bunt. In Gesellschaftsaquarien betätigen sich die kleinen Wasserschlängelchen als Putzkolonne, die zuverlässig verhindert, dass irgendwo Futterreste liegen bleiben. Die Tiere sind vollkommen friedlich und lieben die Gesellschaft von ihresgleichen. Dornaugen werden vor Gewittern unruhig und schwimmen dann oft hektisch durch das Aquarium, zeigen also das Wetter an; darum muss ein Aquarium mit Dornaugen aber auch absolut lückenlos abgedeckt sein, sonst wandern die Fische aus.
Wichtig ist für die Dornaugenpflege, dass das Aquarium bereits eine Weile in Betrieb ist und sich kleinere Mulmansammlungen darin finden, die den Dornaugen als unverzichtbare Nahrungsergänzung dienen.
So einfach ihre Pflege ist, so kompliziert ist ihre Artbestimmung. Das liegt daran, dass es vor allem Farbmerkmale sind, die die Arten unterscheiden, die Färbung allerdings extrem variabel ist. Bei manchen Arten gibt es kaum zwei Individuen mit exakt gleicher Zeichnung.
Zu dieser Kategorie zählt auch Pangio alternans, eine 6-7 cm lang werdende Art von Borneo. Im Handel wird kaum jemals zwischen den verschiedenen Arten unterschieden. Auch wir kaufen sie als „Kuhlii Loach“ ein und verkaufen sie so auch wieder. Im Gegensatz zur „echten“ Pangio kuhlii hat P. alternans keinen weißen Bauch, sondern von der Bauchseite kommen pyramidenartige Flecken nach oben. Jedenfalls ist das bei typischen Exemplaren so. Es gibt aber auch Individuen, die wie ein P. kuhlii gestreift sind und die man von P. kuhlii nur dadurch unterscheiden kann, dass P. alternans keinen massiven dunklen Flecken an der Basis der Schwanzflosse hat (einen solchen Fleck hat P. kuhlii immer), sondern nur einen diffusen senkrechten Streifen in der ansonsten farblosen Schwanzflosse.
Um es noch ein wenig komplizierter zu machen: Schmerlenspezialisten glauben, dass die hier gezeigten Tiere gar nicht P. alternans sind, sondern eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art, die sie Pangio sp. PAN03 nennen.
Text & Photos: Frank Schäfer