Die Pflege und Zucht des Japanischen Reiskärpflings oder Medakas hat in Japan eine sehr lange Tradition. Schon um 1900 wurden goldfarbige Medakas in der aquaristischen Literatur erwähnt. Gegenwärtig erlebt die Zucht dieser kleinen Fische in Japan eine Renaissance. Friedrich Bitter machte darauf aufmerksam und importierte auch etliche dieser zuvor noch nicht in Europa vorhandenen Formen. Vom ihm haben wir 10 Varianten dieser Tiere erhalten, die wir Ihnen hier vorstellen:
Panda White
Erbfester Stamm, der oft benutzt für Kreuzungen benutzt wird. Da einige seiner Erbanlagen rezessiv vererbt werden, setzt sich bei Kreuzungen meist der andere Elternteil durch. Wird besonders für die Draufsicht gezüchtet.
Blue & Black Lame
Mäßig variabler Stamm, bei dem in der Nachzucht hin und wieder auch Tiere mit orangegelber Körperfarbe auftauchen. Die Bezeichnung Lame weist auf die silberfarbenen Schuppen hin, die sich überwiegend auf den Flanken und weniger auf dem Rücken befinden. Wird gleichermaßen für die Ansicht von der Seite und von oben gezüchtet.
Miyuki Super Long Line
Erbfester Stamm. Die Körpergrundfarbe ist leicht bläulich, weshalb die Tiere als Miyuki bezeichnet werden. Vom Kopf bis zum Schwanzstiel verläuft den Rücken entlang ein silberblaues Band, was der Variante zur Bezeichnung Super Long Line verhalf. Wird gerne auch für die Draufsicht gezüchtet.
Panda Grey
Mäßig variabler Stamm, bei dem einzelne adulte Fische eine feine blaue Rückenlinie entwickeln. Die Bezeichnung Panda bezieht sich auf die von oben dunkel wirkenden Augen. Die Grundfarbe der fische ist Grau. Wird überwiegend für die Draufsicht gezüchtet.
Red & Black Lame
Leicht variabler Stamm. Es können in der Nachzucht Tier mit gelborangefarbener, weißer und blauer Grundfarbe auftreten. Die Bezeichnung Lame weist auf die metallisch reflektierenden Körperschuppen hin, die gerade bei intensiv orangefarbenen Tieren zum Rücken hin beinahe schon goldfarben wirken. Werden zur Seiten- und Draufsicht gezüchtet.
Red & White
Sehr variabler Stamm. Zuchtziel sind eigentlich Fische mit rotorangefarbenem Kopf und orangefarbenen Bereichen auf Flossen und hellem Körper. In der Nachzucht treten aber auch kräftig orangefarbene und weiß-rosafarbene Exemplare in sämtlichen Abstufungen auf. Für Aquarium (Seitenansicht) und Miniteich (Draufsicht).
Tricolor (Akane-Nishiki)
Variabler Stamm, der immer wieder Überraschungen bringt. Es treten sowohl ein-, zwei- und dreifarbige (Tricolor) Tiere auf. Für das Zuchtziel Tricolor verpaart man am besten dreifarbige mit zweifarbigen Exemplaren, weil dadurch in der Nachzucht die Farben kräftiger und klarer abgegrenzt auftauchen. Rot, Weiß (oder Transparent) und Schwarz erinnern bei den Tricolor stark an Koi, weshalb sie auch meist für die Draufsicht gezüchtet werden.
Yokihi Orange
Erbfester Stamm, der im Aquarium eher gelborange aussieht. Werden die Tiere im Freiland unter direkter Sonneneinstrahlung gehalten, werden sie nach wenigen Wochen kräftig orangerot. Diese Form wird gleichermaßen für Aquarium und Freiland vermehrt.
Akari Aurora
Sämtliche Stämme mit der Bezeichnung Akari sind sehr variabel, was die Farbverteilung anbetrifft. Gerade das reizt Züchter, sie zum Einkreuzen zu nutzen. Die Zusatzbezeichnung Aurora bezieht sich auf dunklere Schuppen, die zum Rücken hin stark zunehmen. Interessant an diesem Stamm sind außerdem die unregelmäßig verteilten Silberschuppen auf den Körperseiten. Gezüchtet wird dieser Stamm für Aquarium und Freilandhaltung.
Yellow Head, Clear Scales
Ein in Deutschland noch sehr seltener Stamm mit mäßiger Variabilität. Der Kopf sollte möglichst gelb(-orange) sein, der Körper ist zumindest teiltransparent. Die Flossen sind mitunter orangefarben, vom Rücken reichen manchmal unregelmäßige, dunkle Flecke bis auf die Flanken. Fische zur Drauf- und Seitenansicht.
Text: Friedrich Bitter, Photos: Friedrich Bitter & Frank Schäfer