Die Reisfische (Oryzias) stehen seit einigen Jahren im Focus der Aquarianer. Zunächst enteckte man die fantastisch gefärbten O. woworae auf Sulawesi, dann erlebten die japanischen Medakas (O. latipes) eine Renaissance, weil viele interessante neue Zuchtformen entstanden. Die meisten Arten der über 30 Spezies umfassenden Gattung kommen ziemlich lokal vor. Zwei Arten haben jedoch eine weite Verbreitung, weil sie so salztolerant sind, dass sie sogar reines Meerwasser vertragen: Oryzias dancena und O. javanicus. Man findet sie darum in der Natur nicht nur in Süßwasser, sondern auch in Brackwasser und entlang der Küsten von großen Teilen von Süd- und Südostasien.
Wir konnten eine schöne Anzahl Wildfänge von Oryzias aus Sumatra importieren, bei denen es sich um eine der beiden Arten handeln musste. Oryzias dancena und O. javanicus sind einander äußerlich sehr ähnlich, Weibchen kann man kaum auseinanderhalten. Bei O. dancena haben die Männchen silberweiße Flossensäume, dafür fehlen ihnen die gelben Streifen in der Schwanzflosse, die die Männchen von O. javanicus auszeichnen. Bei beiden Arten entwickeln die Männchen lang ausgezogene, freie Flossenstrahlen in der Afterflosse, deren Rand bei den Weibchen glatt ist. Unsere aktuellen Importe konnten wir anhand der genannten Merkmale als O. javanicus identifizieren.
Im Grunde genommen ist es egal, welche der beiden Arten man pflegt, beide sind sehr hübsch, friedlich, klein (3-4 cm) und pflegeleicht. Sie sind auch leicht zu züchten, die Weibchen tragen, wie bei Oryzias üblich, die Eier in Form von traubenartigen Paketen eine Weile mit sich herum, bevor sie sie in Pflanzen etc. abstreifen. Aber da beide Arten sich kreuzen können, die Hybriden oft viele Deformationen haben und langfristig nicht züchtbar sind, sollte man die beiden Arten im Aquarium besser nicht vermischen.
Für unsere Kunden: Oryzias javanicus hat Code 339703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer