Seit wenigen Wochen kursieren Bilder von knallroten Nannostomus, die geradezu unnatürlich bunt erscheinen. Es handelt sich dabei aber tatsächlich um ein Wildformen aus Peru, die dem dort ebenfalls vorkommenden Nannostomus rubrocaudatus (dem „Purple“) sehr nahestehen oder sogar mit ihm identisch sind. Wie dieser haben die Neuheiten einen markanten schwarzen Fleck in dem unteren Schwanzflossenlappen, ein Merkmal, das anderen Nannostomus des Formenkreises um N. marginatus und N. mortenthaleri fehlt.
Es handelt sich um zwei Formen: die eine wird „Super Red Cenepa“ genannt. Ihr genauer Fundort ist noch unbekannt. Diese Tiere haben einen tiefschwarzen Balken über den Rücken und entlang der Bauchkante, die Flossen sind transparent oder weißlich. Soweit wir wissen wurden sie bislang nur nach Hongkong exportiert. Die zweite Form, von der wir hier Bilder zeigen können, weil bereits kleine Stückzahlen nach Europa gelangten, stammt aus dem Rio Amaya in Peru. Diese Information verdanken wir Oliver Lucanus, der die Fänger vor Ort besuchte. Herzlichen Dank hierfür!
In den ersten Importen, die wir sichten konnten, waren alle (80) Fische extrem rot, nur bei manchen war der Kopf und das vordere Körperfünftel hell. Ob es sich dabei um einen Geschlechtsunterschied oder um eine Varianz in der Färbung der Männchen handelt, wissen wir noch nicht. An anderer Stelle wurden Weibchen mitgeliefert, die sich äußerlich nicht von Nannostomus rubrocaudatus-Weibchen unterscheiden. Wir können nicht entscheiden, ob es sich dabei um echte Weibchen des Nannostomus sp. „Super Red“ handelt oder ob die Exporteure dem Wunsch nach Weibchen bei ihren Kunden in Europa, Asien und Amerika einfach dadurch entsprachen, dass sie Weibchen von N. rubrocaudatus mitlieferten. Nach der Meinung von O. Lucanus sind die Weibchen des „Super Red“ lediglich blasser rot gefärbt, gleichen aber sonst den Männchen. Wie gesagt, wir wissen es nicht. Schöne Fische sind das aber, das muss man schon sagen!
Text & Photos: Frank Schäfer