Moringua raitaborua

11. Dezember 2024

Etwas ganz ausgefallenes für die Liebhaber ungewöhnlicher Fische konnten wir aus Indien importieren: Moringua raitaborua. Dieser „Spaghettiaal“ wird 30-40 cm lang und ist dabei nur bleistiftdick. Tatsächlich sind die Vertreter der Gattung Moringua keine Aale der Familie Anguillidae, sondern bilden eine eigene Familie, die Moringuidae, die weltweit in tropischen Gewässern in Flussmündungen vorkommt. Entsprechend können die Arten sowohl in Meerwasser wie in Süßwasser leben, sind also euryhalin, wie der Fachausdruck dafür lautet. Es gibt in dieser Familie 15 Arten in zwei Gattungen. Wegen der sehr weiten Verbreitung der meisten Arten ist es wahrscheinlich, dass diese Fische im Meer laichen und Eier und Larven mit Meeresströmungen verdriftet werden.

Es ist eher unwahrscheinlich, dass es sich bei unser Importen tatsächlich um die Spezies M. raitaborua handelt, denn diese Art besitzt drei gut entwickelte Flossen am Schwanz: eine im Rückenbereich, eine am Bauch und die eigentliche Schwanzflosse. Unsere Tiere haben aber nur eine Schwanzflosse, im Rücken- und Bauchbereich ist mit bloßem Auge keine Flosse wahrnehmbar. Da aber diese Fische aquaristisch so gut wie unbekannt sind und die wenigen Abbildungen und Pflegebeschreibungen, die die von uns importierte Art zeigen, immer den Namen Moringua raitaborua verwenden, haben wir die Tiere auch so bezeichnet. Außerdem wird die Art, die unseren Tieren am ähnlichsten sieht, nämlich M. multidentata, trotz erheblicher Abweichungen vom Text und von der Abbildung in der Originalbeschreibung von M. raitaborua derzeit als Synonym zu dieser Art geführt.

Letztlich ist es allerdings auch eher unerheblich, um welche Art exakt es sich handelt, denn bezüglich der Pflege unterscheiden sie sich nicht. Es ist wichtig, diesen Fischen einen Sandboden von mindestens 4 cm Höhe zur Verfügung zu stellen, denn sie graben sich zeitweise ein. Meist lassen sie nur das Schwanzende aus dem Sand ragen. Die seltsam geformte Schwanzflosse sorgt dafür, dass der Schwanz wie ein Fischkopf aussieht. Ein eventueller Fressfeind wird so getäuscht: er greift den Kopf an, erwischt aber nur den Schwanz und der Spaghettiaal kann entkommen. Den Verlust eines Schwanzstückes kann er verkraften, den des Kopfes aber nicht. Manchmal schauen die Spaghettiaale aber auch mit dem Kopf aus dem Sand und sehen dann aus wie die bekannten Röhrenaale (Heterocongrinae) aus dem Meer. Wir empfehlen die Pflege im Brackwasser (5-10 g Salz pro Liter). Spaghettiaale sind vollkommen friedliche Tiere. Sie ernähren sich vorzugsweise von Wurmfutter und (gefrosteten) Roten Mückenlarven, nehmen aber grundsätzlich alle tierischen Futtermittel an, sofern sie gut ins Maul passen. Sehr kleine Fische werden sicher auch gefressen, beobachtet haben wir das aber nicht. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 436473 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer