Prachtvolle,
rund 8 cm (Weibchen) bis 12 cm (Männchen) lange Moema hellneri (früher: M. cf. ortegai, siehe unten) haben
wir aus Peru erhalten. Diese Killifische gehören zu den größten
bekannten Killifischen überhaupt. Besonders beeindruckend sind die
riesigen Brustflossen der Männchen, deren gesamtes Flossenwerk ohnehin
so stark vergrößert ist, dass sich mancher Schleierkampffisch oder
Schleierguppy armselig dagegen ausnimmt.
Allerdings hat hier nicht die Zuchtwahl des Menschen, sondern die der Natur zu den riesigen Flossen geführt.
Moema
sind Bodentaucher, d.h. Männchen und Weibchen tauchen zur Eiablage in
den Bodengrund ab. Die Eier überdauern hier das Trockenfallen der
Gewässer, das dazu führt, dass diese Fische in der Natur niemals alt
werden, bis zur nächsten Regenzeit. Im Aquarium hingegen können die
Fische erheblich älter werden. Die Eier brauchen 5-10 Monate, um zu
reifen.
Für weitere Bilder von Tieren, die wir 2010 importieren konnten, siehe http://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/killifische/Moema_cf_ortegai_de/
Für
unsere Kunden: die Fische haben Code 329905 auf unserer Stockliste.
Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Moema: eine Stadt im Brasilien. hellneri: Widmungsname. ortegai: Widmungsname.
Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Goldener Riesenschleierkärpfling
Text & Photos: Frank Schäfer
Moema cf. ortegai = Moema hellneri
Am 24. November 2003 (das exakte Datum ist wichtig!) erschien die wissenschaftliche Beschreibung zweier Killifisch-Arten aus Peru. Wilson J. E. M. Costa beschrieb und benannte darin die beiden Arten Moema hellneri und Moema ortegai. M. hellneri stammt aus dem Einzug des Rio Napo, M. ortegai aus dem Einzug des Madre de Dios. Der Erstbeschreibung waren nur zwei schlechte Bilder konservierter Exemplare beigefügt, die Beschreibung der Arten bezog sich auf äußerlich nicht sichtbare Merkmale, vor allem der Bezahnung und der Kieferknochen.
Am 12. November 2003 erschien in dem Magazin „Freshwater and Marine Aquarium“ (Nummer 12 des 26. Jahrgangs) die Beschreibung von Moema quiii (kein Tippfehler!), aus dem Rio Tambopata, der zum Madre de Dios in Peru gehört. Autor der Art M. quiii ist J. H. Huber.
Beide Autoren wussten offenbar nichts voneinander. In der Folgezeit kam einige Verwirrung auf, welcher wissenschaftliche Name den gelegentlich aus Peru importierten Moema zuzuordnen sei. Dazu muss man wissen, dass es bei Importfischen durchaus unüblich ist, einen Fundort mitgeliefert zu bekommen. Bis heute findet man darum viele Berichte über Moema aus Peru mit unzutreffenden Artbezeichungen.
In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass Moema ortegai und Moema quii die gleiche Art sind. In solchen Fällen gilt das Prinzip der Priorität, das bedeutet, dass der ältere Name gültig bleibt. Die Fische, die wir jetzt wieder einmal importieren konnten gehören hingegen zu der Art Moema hellneri.
Wir danken Steffen Hellner, der uns auf den oben oben geschilderten Sachverhalt hinwies.
Literatur:
Costa, W. J. E. M. (2003): Two new annual fishes of the genus Moema Costa, 1989, from the Peruvian Amazon (Teleostei, Cyprinodontiformes, Rivulidae). Boletim do Museu Nacional do Rio de Janeiro, Nova Série. Zoologia No. 513: 1-10.