Die Albino-Zuchtform eines aus dem subtropischen Asien stammenden Schlammpeitzgers (Misgurnus) erfreut sich aktuell einer konstant steigenden Beliebtheit. Wir nennen sie Misgurnus anguillicaudatus, aber das ist nur ein Behelfsname, denn zur Zeit sind die korrekten Artnamen der asiatischen Misgurnus-Arten nicht ermittelbar.
Der Albino-Schlammpeitzger erreicht eine Länge von 15-20 cm. Die Geschlechter sind schon sehr viel früher leicht erkennbar. Die fotografierten Exemplare z.B. sind erst 5-6 cm lang. die Männchen haben bereits in dieser Größe deutlich erkennbar längere Brustflossen als die Weibchen. Die asiatischen Schlammpeitzger sind sehr temperaturtolerant (5-32°C) und können auch noch in stark verschmutztem Wasser überleben. Selbst wenn der Sauerstoffgehalt des Wassers unter die Grenze sinkt, in der „normale“ Fische noch überleben können, trotzt der Schlammpeitzger dieser Widrigkeit, denn er verfügt über die Möglichkeit einer Darmatmung. Dabei wird Luft von der Wasseroberfläche mit dem Maul aufgenommen, verschluckt und im Darm wird dieser Luft Sauerstoff entzogen. Die verbrauchte Luft verlässt als Pups den Fisch. Im späten Mittelalter hielt man europäische Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) in wassergefüllten Bottichen im Haus als Wetterpropheten. Weil bei Tiefdruck das Wasser in solchen Behältern leicht verdirbt, also der Sauerstoffgehalt sinkt, wurden die Fische unruhig, holten häufig Luft und zeigten so eine Wetterveränderung an.
Schlammpeitzger sind absolut friedlich gegen alle Fische, lassen Pflanzen in Ruhe und sind als Allesfresser leicht mit allen handelsüblichen Zierfischfuttermitteln zu ernähren. Alles in allem sind es also ideale Anfängerfische, da sie so manchen Pflegefehler, der Anfängern nun mal unterläuft, schadlos verkraften.
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Text & Photos: Frank Schäfer