Die Vogelkopf-Halbinsel ist ein Teil der großen Insel Neuguinea. Sie liegt im Nordwesten von Neuguinea und gehört politisch zu Indonesien (West-Papua). Für Regenbogenfischfreunde ist sie gegenwärtig das heilige Land, denn die Vogelkopf-Halbinsel ist ein Hotspot der Diversität für diese Fischgruppe. Der aquaristisch bekannteste Regenbogenfisch von dort ist der blau-gelbe Melanotaenia boesemani. Fast alle Arten kommen nur in einem vergleichsweise kleinen oder sehr kleinen Areal vor, wobei allerdings zu bedenken ist, dass es alles andere als einfach ist, dort zu reisen und Fische zu sammeln. Dennoch ist es wichtig, einen sehr genauen Blick auf die Bestandsentwicklung der Fische der Region zu richten. Durch die indonesische Umsiedlungspolitik, die darin besteht, Menschen aus überbevölkerten Regionen (vor allem auf Java) einen großen Anreiz zu schaffen, in schwach bevölkerte Gebiete zu übersiedeln, kommen viele Neubürger auf die Vogelkopf-Halbinsel, die ihre Lieblings-Speisefische mitbringen. Das sind vor allem afrikanische Buntbarsche (Tilapia), Schlangenkopffische (Channa striata) und Fadenfische (Trichogaster trichopterus). Diese werden vor Ort ausgesetzt und stellen eine extreme Ausrottungsgefahr für die heimische Fischfauna dar; Wirbellose und Wasserpflanzen sind natürlich auch betroffen.
Einer der strahlendsten Sterne der Vogelkopf-Regenbogenfische ist Melanotaenia fasinensis. Dieser wunderschöne Fisch wurde 2010 wissenschaftlich beschrieben und 2013 von Hans-Georg Evers und Jeffrey Christian erstmals lebend gesammelt. Der Artname „fasinensis“ bezieht sich auf den Fluss (auf indonesisch heißt Fluss Sungai) Fasin. Seither träumen viele Regenbogenfans von dieser herrlichen Art, deren Zucht in großem Maßstab offenbar tricky ist.
Beobachtet man die schönen Fische im Aquarium, so denkt man unwillkürlich an ein Chamäleon, denn sie wechseln schnell und häufig die Farbe. Sicher sind dies und auch die schwierige Unterscheidbarkeit der Geschlechter die Gründe dafür, dass dieser Fisch noch vergleichsweise rar und teuer ist. Natürlich erkennt jedes Kind ein balzaktives Männchen an der prächtigen rot-orangenen Färbung, aber entfärbte Tiere (z.B. beim Herausfangen) machen es dem Betrachter nicht leicht. Hinzu kommt, dass es offenbar schlanke und hochrückige Männchen, aber auch hochrückige Weibchen gibt; bei vielen anderen Melanotaenia-Arten sind nur die Männchen hochrückig. Abgesehen davon halten wir es aber nur für eine Frage der Zeit, bis diese Schönheit zu erschwinglichen Preisen für alle interessierten Aquarianer zur Verfügung stehen.
Für unsere Kunden: M. fasinensis hat Code 427494 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer