Lange Zeit glaubte man, dass es nur zwei Arten Zitterwelse gäbe, nämlich den weit verbreiteten Malapterurus electricus und den kongolesischen M. microstoma. Dann erschienen praktisch zeitgleich zwei unabhängige Revisionen der Gattung, eine von Roberts (2000) und eine von Norris (2002), die die Artenzahl drastisch erhöhten, allerdings war es lange Zeit kniffelig zu klären, welche der doppelt beschriebenen Arten genau gemeint waren.
Die am häufigsten importierte Zitterwels-Art aus Nigeria wird im Handel immer noch meist als M. electricus bezeichnet, auch bei uns. In Wirklichkeit handelt es sich aber um M. beninensis, eine Art, die bereits 1855 von Murray aus dem Old Calabar River in Nigeria beschrieben wurde. Für Zitterwels-Verhältnisse bleibt die Art mit etwa 25 cm Endgröße noch verhältnismäßig klein und hat zudem den Vorteil, auch innerartlich nicht ganz so unverträglich zu sein, wie man das von anderen Zitterwelsen leider immer wieder feststellen muss. In der Literatur wird darum grundsätzlich zur Einzelhaltung von Zitterwelsen geraten. Ausreichend Platz, gute Fütterung und reichlich Versteckplätze machen das bei M. beninensis aber nicht nötig. Und so könnte M. beninensis ein geeigneter Kandidat sein, um das nach wie vor völlig unbekannte Fortpflanzungsverhalten von Zitterwelsen zu erforschen. Kurz vor seinem Tod war der exzellente Aquarianer und bedeutende Ichthyologe Joachim Knaack offenbar kurz davor, es zu schaffen, jedenfalls stellte er in einem Telefonat in Bälde einen Zuchtbericht in Aussicht. Es kam dann anders, doch sollte dies für andere als Ansporn dienen, es zu versuchen.
Die Pflege von M. beninensis ist einfach, jedes Frost- und Lebendfutter passender Größe wird willig angenommen, die meisten Exemplare fressen früher oder später auch Granulate. An die Wasserzusammensetzung stellen die Welse keine besonderen Anforderungen. Gegen artfremde Fische, die als Futter nicht in Frage kommen, verhalten sich M. beninensis in aller Regel indifferent.
Man hüte sich davor, diese Fische anzufassen. Sogar die elektrischen Schläge, die lediglich 4-5 cm lange Exemplare austeilen, sind sehr schmerzhaft, wenn auch für gesunde Menschen ungefährlich. Man sagt, dass die Stromstöße von Zitterwelsen 350-450 Volt erreichen können.
Für unsere Kunden: Aufgrund der ausbleibenden Importe wegen der weltweiten Corona-Krise sind z.Zt. leider keine Zitterwelse lieferbar.
Text & Photos: Frank Schäfer