Der kleinbleibende Stachelaal Macrognathus aculeatus – die Art wird nur selten 20 cm lang, auch wenn als Maximallänge in der Literatur 38 cm angegeben werden – ist eine der am längsten bekannten Arten dieser skurrilen Fische. Schon 1786 wurde sie von Bloch beschrieben. Wie so oft bei altbekannten Arten gibt es genau deshalb sehr viele Fehlidentifizierungen in der Literatur, denn die Herkunft war Bloch nur vage bekannt; er gibt „Ostindien“ an, was damals den Molukken, der indonesischen Inselwelt und der Halbinsel Malakka entsprach. In diesem Gebiet gibt es mehrere, einander ähnliche Macrognathus-Arten. Darum begrenzten Kottelat und Widjanarti 2005 die Herkunft auf Java und legten einen Neotypen von dort als künftige Referenz fest.
Wir konnten nun erstmals schöne, offenbar ausgewachsene (weil die Weibchen deutlichen Laichansatz zeigen) Macrognathus aus Indonesien importieren, die nach Aussage des Exporteurs auf der (relativ!) kleinen Insel Bangka gesammelt wurden. Bangka liegt östlich vor Sumatra und rund 500 km nördlich von Java. Diese Stachelaale sind nicht von dem Neotypen unterscheidbar und sind vielleicht die ersten „echten“ Macrognathus aculeatus, die lebend nach Deutschland kamen – zumindest erkannt.
Die Pflege dieser Tiere ist leicht. Es sind friedfertige, gesellige Fische, die gerne gemeinsam mit Artgenossen in einem Versteck kuscheln. Kleine Fische werden allerdings als Nahrungsergänzung gesehen, darauf sollte man achten. Die Temperaturansprüche liegen zwischen 22 und 28°C. Obwohl sie in der Natur offenbar Torfsümpfe mit stark saurem Schwarzwasser besiedeln, ist die Anpassung an „normale“ Wasserbedingungen gut. Jedes Trinkwasser eignet sich zur Pflege. Als Futter reicht man am besten Frost- und Lebendfutter. Am liebsten werden Rote Mückenlarven, Tubifex und dergleichen gefressen. Nach Eingwöhnung nehmen sie aber gewöhnlich auch Granulatfutter an. Alle Stachelaale sind Freilaicher, die nahe der Wasseroberfläche in dichtem Pflanzengewirr laichen. Brutpflege üben Stachelaale nicht aus. Die Geschlechter unterscheiden sich vor allem durch den Bauchumfang, der erheblich fülliger bei den Weibchen ist.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 425158 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer