Die Großcichliden Süd- und Mittelamerikas haben einen festen Platz in der Aquaristik. Mit den nicht minder prächtigen Großcichliden Afrikas haben die Aquarianer aber ein mentales Problem. Fällt der Name „Tilapia“ in einer Fischrunde, so denkt gleich jeder an graue Unterwasser-Rasenmäher mit Karpfenformat.
Ein Fünkchen Wahrheit steckt in diesem Vorurteil. Tatsächlich sind viele Tilapien hauptsächlich Pflanzenfresser und einige der wichtigen Speisefische unter ihnen, wie Oreochromis niloticus oder Sarotherodon galilaeus (das ist der biblische Fisch aus dem See Genezareth) sind wirklich keine Farbwunder. Aber es gibt auch wirklich schöne Tiere unter den Tilapien. Zu ihnen zählt Heterotilapia buettikoferi, eine aus Guinea-Bissau bis zum westlichen Liberia verbreitete Art. Sie gehört zu den größten Tilapien überhaupt, es sollen angeblich schon 50 cm lange Exemplare gefangen worden sein. Normal sind in der Natur aber 15-20 cm, im Aquarium vielleicht 30 cm. Sexuell aktiv werden sie viel früher. Das fotografierte Pärchen ist gerade mal 8-10 cm lang und traf schon einen Tag nach dem Einsetzen in das Fotoaquarium Ablaichvorbeitungen. Äußere Geschlechtsunterschiede gibt es kaum.
Heterotilapia buettikoferi ist ein Offenbrüter und bildet eine Elternfamilie. Die Pflege ist wirklich einfach, Wasserwerte nebensächlich. Bei der Ernährung sollten pflanzliche Stoffe (Haferflocken, pflanzliches Flockenfutter, überbrühter Salat) eine Rolle spielen, grundsätzlich sind die Fische aber Allesfresser; in der Natur gelten sie als Molluskenfresser. In ausreichend großen Aquarien sind es gewöhnlich friedliche Tiere. Unter zu beengten Verhältnissen können sie aber auch zu wahren Tyrannen werden.
Wir bieten H. buettikoferi als Nachzucht aus Südostasien an.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 576903 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer