Der Gebänderte Messerfisch (Gymnotus carapo) igehört zu den ersten in der moderenen Wissenschaft erfassten Arten und wurde schon 1758 beschrieben. Er hat – nach traditioneller Auffassung – eine gewaltig weite Verbreitung in Südamerika, allerdings sollte man bedenken, dass viele frühere Meldungen der Art wohl auf falsch bestimmten Tieren beruhen. Entsprechend skeptisch müssen auch Größenangaben beurteilt werden. G. carapo gehört nach Literaturangaben zu den groß werdenden Arten und soll Längen um 75 cm erreichen können bei einem Gewicht von 1,2 kg. Andererseits wurden in jüngerer Zeit Gymnotus-Arten beschrieben, die wohl nur 15-20 cm lang werden. Es liegt eine aktuelle wissenschaftliche Übersicht über Gymnotus carapo vor (Craig et al., 2017). Darin wird die Art in sieben Unterarten eingeteilt, von denen in Peru Gymnotus carapo occidentalis vorkommt. Das größte Exemplar dieser Unterart, das den Autoren vorlag, war 45 cm lang. Mit solchen Maßen muss man also rechnen, wenn man diese Tiere pflegen möchte. Aus Peru stammen die für diesen Post fotografierten Exemplare.
Eigentlich wären Gebänderte Messerfische – ungeachtet ihrer Größe – wirklich tolle Aquarienfische, denn sie sind als Sumpfbewohner mit einer Hilfsatmung ausgestattet (sie veratmen Luft, die sie an der Wasseroberfläche aufnehmen), sind also sehr anspruchslos in Bezug auf die Wasserqualität, attraktiv gezeichnet und wie alle Messerfische faszinieren sie durch ihren unvergleichlich eleganten Schwimmstil. Leider sind sie aber untereinander meist extrem unverträglich, weshalb selbst eine paarweise Haltung manchmal kaum gelingt. Interessant dabei ist, dass unser aktueller Import aus Peru auffällig friedfertig untereinander ist. Die zwei Exemplare, die für diesen Post fotografiert wurden, sind rund 15 cm lang. Da die Färbung bei Gebänderten Messerfischen sehr variabel ist, wählten wir as hellste und das dunkelste Tier des Importes, wobei auch Unterschiede in der Kopfform bestehen. Möglicherweise handelt es sich um ein Pärchen. Sie waren mehrere Tage gemeinsam in einem relativ engen Fotobecken untergebracht und es kam lediglich zu völlig harmlosen Rangordnungsrangeleien. Das ist wirklich erwähnenswert, denn wir erinnern uns nur zu gut an stark beschädigte Exemplare aus früheren Importen und daran, wie extrem unverträglich diese Tiere untereinander waren. Messerfische verfügen übrigens über ein geradezu sagenhaftes Wundheilungs- und Regenerationsvermögen. Sogar Teile der Wirbelsäule können neu gebildet werden, wenn sie z.B. bei einem Piranhaangriff verloren gehen! Deshalb sind Messerfische auch Gegenstand medizinischer Forschung.
Gymnotus sind Raubfische, die kräftiges Frost- und Lebendfutter brauchen. Kleine Fische betrachten sie als Nahrung. Gegenüber anderen Fischarten, die als Futter nicht in Frage kommen, sind sie friedlich.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 255204 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer
Literatur:
Craig, J. M., W. G. R. Crampton & J. S. Albert (2017): Revision of the polytypic electric fish Gymnotus carapo (Gymnotiformes, Teleostei), with descriptions of seven subspecies. Zootaxa 4318 (no. 3): 401-438.