Der einheimische Bitterling ist ein kleiner, 6-8 cm lang werdender Karpfenfisch. Er ist berühmt geworden, weil er als Parasit seine Eier in die Kiemenöffnungen lebender Muscheln legt. Das damit verbundene Verhalten ist extrem spannend und macht den Bitterling zu einem idealen Aquarien- und Gartenteichfisch.
Sämtliche Bitterlingsarten (es gibt etwa 40 verschiedene) pflanzen sich wie die in Deutschland heimische Art fort, sie kommen in Asien vor. Tatsächlich ist Rhodeus amarus auch gar keine heimische Art, sondern eine so genannte invasive Art. Bitterlinge kamen erst zwischen 1150 und 1560 in Mitteleuropa vor, sie wurden mit Speisekarpfen versehentlich importiert und überlebten in der Umgebung der künstlichen Karpfenteiche. Dann starb der Bitterling in Folge der „kleinen Eiszeit“ bei uns wieder aus und kehrte erst gegen Ende des 18ten Jahrhunderts zurück – wieder in Gefolgschaft des Karpfens. In den 1960er bis 1980er Jahren erlebte der Bitterling einen schweren Bestandsrückgang, was, wie man glaubte, an der allgemeinen Umweltverschutzung lag. Heute vermutet man eher, dass es die kalten Frühjahre dieser Periode waren, die dem Bitterling so schwer zusetzten.
Somit ist es nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich, den Bitterling in Bezug auf Artenschutzprogramme in Mitteleuropa zu berücksichtigen.
Aber dennoch ist der Bitterling mit seinen herrlichen Laichfarben ein perfekter Aquarienfisch. Das Aquarium braucht für diesen „Kaltwasserfisch“ nicht beheizt zu werden. Aber es werden problemlos Temperaturen bis 26°C vertragen. Zur Zucht braucht man Muscheln. Die Art der Muschel ist den Bitterlingen egal, sie nehmen an, was da ist. Muscheln sind auf die Dauer schwer im Aquarium zu pflegen, sie verhungern hier meist auf lange Sicht, weil das Angebot an mikroskopisch kleinen Lebewesen, die die Muscheln als Nahrung brauchen, zu gering ist. Nach dem Ablaichen der Bitterlinge darf man aber Muscheln niemals in die freie Natur aussetzen, denn im Handel befinden sich auch zahlreiche ausländische Muschelarten, die in unserer heimischen Natur schweren Schaden anrichten können.
Generell gilt für alle Tiere und Pflanzen aus dem Zoofachhandel: niemals und unter keinen Umständen dürfen sie in die Natur ausgesetzt werden! Sie stammen aus Zuchtbetrieben und wurden speziell für die Pflege im Aquarium und im Gartenteich gezüchtet. In der freien Natur haben sie nichts zu suchen!
Für unsere Kunden: der Bitterling hat Code 802303 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer