Mittelamerikanische Buntbarsche benötigen oft große Aquarien. Nicht so sehr wegen ihres Schwimmbedarfs, sondern weil sie Territorien ausbilden und in zu kleinen Aquarien oft unerträglich aggressiv sind. In großen Aquarien ist das hingegen kaum ein Problem. Aber es gibt auch Zwergbuntbarsche unter den Mittelamerikanern, die – so die Definition des Wortes Zwergbuntbarsch – nicht größer als 10 cm werden. Die schönen Cryptoheros-Arten gehören dazu, auch C. myrnae.
So können auch Besitzer mittlerer (Standard-)Aquarien sich an mittelamerikanischen Buntbarschen und ihrem vielfältigen, interessanten Verhalten und der feurigen Farbenpracht erfreuen. Leider kann man heutzutage nicht mehr davon ausgehen, dass regelmäßige Fangreisen in die Ursprungsländer – in diesem Fall Costa Rica, wo C. myrnae in Flüssen auf der atlantischen Seite vorkommt – möglich sind. Kommerzielle Importe von dort gab es ohnehin nie. Darum kommt der Arterhaltung im Aquarium eine besondere Bedeutung zu und dazu ist es wichtig, „sortenrein“, d.h. auf Populationsbasis zu züchten, wo immer das möglich ist. Darum freuen wir uns sehr, C. myrnae-Nachzuchten gerade sogar mit Fundortbezeichnung abgeben zu können. Es handelt sich bei den Tieren aber um deutsche Nachzuchten.
Die Geschlechter dieses friedlichen, kaum wühlenden und auch für passend eingerichtete und besetzte Gesellschaftsaquarien geeignete Art, sind ab eine Größe von etwa 3 cm gut zu unterscheiden. Dann entwickeln die Weibchen einen schwarz-weißen Fleck in der Rückenflosse. Die Wasserwerte sind für Pflege und Zucht unwichtig, jedes Trinkwasser eignet sich. Die Temperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen, mittlere Werte haben sich bewährt. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter. Sehr interessant ist es, wenn die Tiere territoriale Differenzen haben. Dann färben sie sich binnen Sekunden im Gesicht und auf der Brust tiefschwarz ein!
Für unsere Kunden: die Tiere vom Rio Sarapiqui haben Code 674432 auf unserer Stockliste. Außerdem haben wir noch sehr hübsche „no name“ C. myrnae, Code 674402 im Stock.
Text & Photos: Frank Schäfer