Die Hechtbuntbarsche (Crenicichla) sind mit derzeit 94 gültigen Arten eine der artenreichsten Buntbarschgattungen. Viele Arten werden deutlich über 20 cm lang und gehören damit zu den Großbuntbarschen, doch gibt es auch Zwergarten. Zu letzteren gehört der wunderschöne, schlanke C. regani, der laut Literaturangaben im männlichen Geschlecht um 15 cm, im weiblichen Geschlecht um 8 cm lang werden soll. Wildfänge, wie wir sie üblicherweise im Stock haben, sind allerdings erheblich kleiner. Die größeren der fotografierten Tiere z. B., die bereits geschlechtsreif sind, haben eine Total-Länge (also mit Schwanzflosse) von 7 cm (Männchen) bzw. 5 cm (Weibchen), während die etwas kleineren Exemplare aus unserem aktuellen Stock, die noch keine farblichen Geschlechtsunterschiede erkennen lassen, nur 1-2 cm kleiner sind.
Die Art Crenicichla regani ist weit in Amazonien verbreitet. Ähnlich wie die Tropheus-Buntbarsche im Tanganjikasee bilden sie zahlreiche geografische Farbvarianten, von denen es im Einzelfall unklar ist, ob sie zur Art C. regani, zu den nah verwandten Arten C. notophthalmus, C. wallacei oder zu einer neuen, noch zu beschreibenden Art gehören.
In diese Kategorie gehören die bildhübschen Tiere, die wir regelmäßig aus Venezuela und Kolumbien importieren und als Crenicichla sp. „regani-Orinoco“ bezeichnen. Charakteristisch für diese Art/Population ist der kirschrote Rand um den Augenfleck in der Rückenflosse des Weibchens, der übrigens einen sicheren Geschlechtsunterschied darstellt; allerdings zeigt unter den aktuell in unserem Stock befindlichen, rund 45 Exemplaren (4-7 cm lang) kein einziges einen Rückenflossenfleck. Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass es sich nur um Männchen handelt und es eindeutig Tiere mit „weiblicher Figur“ (also deutlich runderem, rötlichem Bauch) gibt, nehmen wir an, dass die Weibchen den Ocellus in der Rückenflosse wohl erst noch ausbilden müssen und dafür aktuell etwas zu jung sind.
Die Pflege der hübschen Tiere ist nicht schwer. Man sollte sie allerdings nicht in zu kleinen Aquarien unterbringen, dort sind sie sehr zänkisch. Gefressen wird grobes Frost- und Lebendfutter aller Art. In der Natur kommen die Tiere in weichem, sehr saurem Wasser vor. Im Aquarium ist das nicht so wichtig, doch sollte man die Tiere warm halten (27-32°C). Alle Crenicichla sind Höhlenbrüter mit Elternfamilie.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 672712 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Crenicichla: altgriechisch, bedeutet „Cichla mit Kamm“; Cichla ist eine andere Buntbarschgattung. regani: Widmungsname für Charles Tate Regan (1878 – 1943), einem berühmten Ichthyologen am Britischen Museum in London.
Text & Photos: Frank Schäfer