Es gibt vier Arten wunderschöner Panzerwelse, die praktisch ausnahmslos als Naturentnahmen aus Brasilien erhältlich sind, weil sich selbst erfahrene Züchter an ihnen die Zähne ausbeißen. Hinzu kommt aber auch, dass gerade diese Arten Massenvorkommen bilden und darum in großer Stückzahl und sehr günstig angeboten werden können, wodurch kaum ein Anreiz besteht, sie nachzuzüchten. Schließlich sind nachhaltige Naturentnahmen ökologisch sinnvoller als Nachzuchten und verschaffen den Menschen vor Ort ein umweltverträgliches, sicheres Einkommen.
Diese vier Arten, von denen hier die Rede ist, sind Corydoras agassizii, C. ambiacus, C. schwartzi und C. sodalis. Leider werden sie immer wieder mit falschen Namen belegt. Ein Portrait von Cordoras schwartzi finden Sie hier:https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-schwartzi/
Hier geht es um Corydoras sodalis. Aus Gründen, die auf einen Irrtum in den 1960er Jahren zurückgeht, wird dieser eigentlich kaum zu verwechselnde Panzerwels immer wieder als C. agassizii gehandelt. Das ist besonders schwer auszumerzen, weil C. sodalis und der „echte“ agassizii oft gemeinsam vorkommen und deshalb häufig bunt gemischt importiert werden. C. agassizii wiederum wird – ebenfalls falsch – meist als C. punctatus bezeichnet, ebenso C. ambiacus, der außerdem nur schwer von C. agassizii zu unterscheiden ist. Ein echtes Namensdrama!
Bezüglich der Pflege gibt es zu C. sodalis nicht viel zu sagen, die Fische machen praktisch alles mit, wenn man die Grundanforderungen von Corydoras erfüllt: kein scharfkantiger Bodengrund, am besten weicher Fluss-Sand, keimarmes Wasser und gezielte Fütterung. Corydoras sind keine Restefresser! Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 und 28°C liegen, pH und Härte sind unerheblich.
Der Grund, weshalb diese Welse sich der Nachzucht entziehen, liegt in ihrer Naturgeschichte. Die Massenvorkommen sind höchstwahrscheinlich nichts anderes als Laichwanderzüge, die die Fische in kleine, schattige Nebenbäche führen, in denen sie ablaichen. Im Aquarium laichen sie nur nachts, in völliger Dunkelheit. Und weil es starke Laichräuber sind, ist am nächsten Morgen nichts mehr von der Eierpracht zu finden.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 221504 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer