Die Fähnchenmesserfische Asiens waren den Aquarianern lange Zeit als Notopterus-Arten bekannt. Der amerikanische Wissenschaftler Tyson Roberts bearbeitete 1992 in einer Revision die afro-asiatischen Messerfische (Notopteridae) und setzte für die hochrückigen südostasiatischen Fähnchenmesserfische, auch als Tausend-Dollar-Fische bekannt, den Gattungsnamen Chitala Fowler, 1934, ein. In Notopterus bleiben nur die relativ flachrückigen asiatischen Arten. Relativ häufig wird im Aquarium der eigentliche Tausend-Dollar-Fisch (Chitala ornata) gehalten, weil die Art in großen Mengen als Speisefisch nachgezüchtet wird.
Roberts fand, daß es unmöglich ist, die Chitala-Arten an anderen als Färbungsmerkmalen zu unterscheiden. Es gilt: Chitala lopis (inklusive C. borneensis und C. hypselonotus, die von C. lopis nur mit genetischen Methoden sicher zu unterscheiden sind) ist als erwachsener Fisch einfarbig silberfarben, C. ornata hat Augenflecken ( = dunkles Zentrum, heller Rand) auf der unteren Körperhälfte, C. blanci ist gestreift und C. chitala hat helle Flecken im Rücken und dunkle Punkte auf der unteren Körperhälfte. Als Jungtiere sind alle Chitala-Arten gestreift und kaum zu unterscheiden. Aber auch bei erwachsenen C. ornata gilt, dass nicht zwei Tiere (von etwa 50 untersuchten Exemplaren) identisch gezeichnet sind, alle sind individuell erkennbar.
Alle Vertreter der Gattung Chitala können recht gewaltige Längen bis zu 1 m und darüber erreichen. Sie eignen sich daher nur für wirklich große Aquarien. Da jedoch die Geschlechtsreife viel früher einsetzt, ist eine Zucht bereits in Aquarien ab etwa 1,5 m Länge möglich. Die Tiere laichen auf Steinen, Wurzelholz und dergleichen ab. Das Männchen bewacht den Laich. Die Pflege von Chitala ist, sieht man einmal von der Größe der Tiere ab, relativ leicht. Jedes Tier benötigt im Aquarium einen eigenen Versteckplatz, sonst kommt es zu Unverträglichkeiten. Gefressen wird so ziemlich jedes Futter tierischen Ursprungs. Dabei darf man das Schluckvermögen nicht unterschätzen. Ein ca. 30 cm langer Chitala frisst leicht 2-3 Goldfische von 4-6 cm Länge und sieht danach noch nicht einmal besonders füllig um die Hüfte herum aus. Beneidenswerte Tiere!
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Literatur:
Roberts, T. (1992): Systematic revision of the Old World freshwater fish family Notopteridae. Ichthyol. Explor. Freshwaters 2 (4): 361-383
Text & Photos: Frank Schäfer