Boulengerella cuvieri

14. Februar 2025

Bei den eleganten Raubsalmlern der Gattung Boulengerella werden in 5 Arten unterschieden: B. cuvieri, B. lateristriga, B. lucius, B. maculata und B. xyrekes. Sie sind weit in den großen Fluss-Systemen von Amazonas und Orinoko und den Guyana-Ländern verbreitet. Die Unterscheidung der Arten ist vor allem bei kleinen Jungtieren nicht ganz einfach. Jungtiere von B. cuvieri unterscheiden sich von ihren Verwandten u.a. dadurch, dass der untere Schwanzflossenlappen erheblich größer als der obere ist. Ganz kleine Tiere (4-5 cm) haben noch die altertümliche Verlängerung der Wirbelsäule als Oberkante der Schanzflosse. Das bildet sich rasch zurück; ab ca. 6 cm Gesamtlänge erkennt man die arttypische Schwanzflossenstruktur mit einem kleineren oberen und größeren unteren Schwanzflossenlappen. Die dunkel-wolkige Jungfischfärbung behalten B. cuvieri bis zu einer Gesamtlänge von ca. 10 cm. Dann stellt sich die arttypische Erwachsenenfärbung ein mit hellem Rücken, schokoladenfarbenem Längsband in der Körpermitte und silbrigem Bauch. Auf der Schwanzwurzel befindet sich dann ein kleiner Fleck. Mit zunehmendem Alter färbt sich die Schwanzflosse kräftig orangerot ein. Weitere arttypisches Merkmale von B. cuvieri ist die merkwürdig gestaltete Afterflosse, deren hinterste Strahlen so lang sind, dass sie über den Ansatz der Schwanzflosse hinausragen und weit vorn angesetzte Rückenflosse.

Ab etwa 10 cm Länge sind alle Boulengerella-Arten ganz gut zu unterscheiden. B. lateristriga hat als einzige Art eine auffällig schwarz-weiß gestreifte Schwanzflosse. B. lucius und B. maculata sind farblich fast identisch, beide sind am Körper punktiert und haben eine unregelmäßige Fleckung/Streifung in der Schwanzflosse, doch sitzt bei B. lucius die Rückenflosse viel weiter Richtung Kopf auf dem Rücken, so dass eine gedachte senkrechte Linie vom Ende der Rückenflosse Richtung Bauchkante weit vor dem Ansatz der Afterflosse herauskommt (gleiches gilt für B. cuvieri), bei B. maculata hingegen mitten in der Afterflosse. B. xyrekes sieht bei 10 cm Länge ein wenig aus wie ein kleiner Jungfisch von B. cuvieri, doch sind bei B. xyrekes beide Schwanzflossenlappen in etwa gleich groß und die hintersten Afterflossenstrahlen enden deutlich vor dem Ansatz der Schwanzflosse.

Boulengerella cuvieri ist die größte Art der Gattung. Er kann als Rekordmaß knapp 1 m lang und 6 kg schwer werden. Die Art hat ein riesiges Verbreitungsgebiet in Südamerika und kommt praktisch überall im Einzug von Amazonas und Orinoko und in den Guyana-Ländern vor. Importe erfolgen meist aus Peru, Venezuela und Kolumbien. Der Raubsalmler bewohnt in seinem Heimatgebiet verschiedene Gewässertypen, ist aber am häufigsten in schnell strömenden Gewässern anzutreffen, wo er hinter Hindernissen wie Felsen und Baumstämmen auf Beute lauert. In der Regel hält sich dort unter der Wasseroberfläche auf, und ist ein ausgezeichneter Springer (Becken gut abdecken). Bei der Aquarienhaltung ist auf eine möglichst stressfreie Unterbringung zu achten, da es ansonsten zu unkontrollierten Fluchtreaktionen kommen kann. Die Tiere stoßen dabei leicht an den Wänden ihres Behälters an und können sich am empfindlichen Maul verletzen. Als Fischfresser sollten sie mit lebenden oder tiefgefrorenen Fischen gefüttert werden. Selbstverständlich sollte man sie nur mit möglichst gleich großen Fischen vergesellschaften, kleine Mitbewohner werden als Futter betrachtet. Untereinander sind die Tiere friedlich und halten sich gerne in Gesellschaft von Artgenossen auf.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 210403 (ca. 10 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer