Botia rostrata

1. November 2023

Um es gleich vorweg zu sagen: niemand weiß so ganz genau, welche Prachtschmerlenart sich aus wissenschaftlicher Sicht hinter dem Namen Botia rostrata versteckt. Es ist hier aber nicht der passende Ort, solche Dinge zu diskutieren. Speziell Interessierte seien auf die sehr ausführliche Arbeit von Steven Grant (2007) verwiesen. Die Prachtschmerle, die wie hier vorstellen, wird seit etwa 30 Jahren unter der Bezeichnung Botia rostrata aus Indien importiert, ist allerdings nur selten verfügbar. Wir hatten sie schon jahrelang nicht mehr hier, zuletzt im Jahr 2018.

Die hübschen Tiere sind so variabel in der Färbung, dass man jedes einzelne Individuum an seiner Zeichnung erkennen kann. Typischerweise besteht die Zeichnung aus senkrechten Doppelbändern, die sich bei manchen Exemplaren zu einem Kettenmuster auflösen. Dazwischen gibt es alle möglichen Übergangsformen. Alle Prachtschmerlen sind – soweit es sich um Naturentnahmen handelt – nur sehr saisonal lieferbar, da sie nur wenige Wochen im Jahr in nennenswerter Stückzahl gefangen werden können. Davor und danach leben die Tiere vereinzelt und sehr versteckt.

Im Aquarium ist Botia rostrata eine reine Freude. Wuselig wie Panzerwelse sind sie im Aquarium unterwegs. Speziell B. rostrata ist auch ein Energiesparfisch. Entsprechend ihrer Herkunft – dem nordöstlichen Indien – ist sie eine subtropische Art, die in normalen Wohnräumen keine Zusatzheizung benötigt.  Ein Temperaturspektrum zwischen 16 und 26°C ist angemessen. Man sollte Prachtschmerlen grundsätzlich in Gruppen pflegen. Die Maximallänge von den als B. rostrata importierten Fischen scheint bei 6-7 cm zu liegen, entspricht diesbezüglich also in etwa der Schachbrettschmerle (Ambastaia sidthimunki). Botia rostrata ist eine friedliche Schmerle, die sich durch den Verzehr kleiner Schnecken außerdem noch nützlich macht. Ansonsten wird jedes übliche Zierfischfutter willig akzeptiert, wobei man darauf achten muss, dass auch genug am Boden ankommt, wo die Schmerlen leben. Futtertabletten eigenen sich hierzu besonders gut.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 405002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur: 

Grant, S. (2007): Part 1. Fishes of the genus Botia Gray, 1831, in the Indian region (Teleostei: Botiidae). Part 2. Mainland fishes of the genus Syncrossus Blyth, 1860 (Teleostei: Botiidae). Part 3. A new subgenus of Acanthocobitis Peters, 1861 (Teleostei: Nemacheilidae). Ichthyofile Number 2: 1-106.