Die Geschichte der Haustierwerdung – ein anderes Wort dafür ist Domestikation – ist bei sehr vielen Haustieren kaum erforscht und voller Geheimnisse, so auch bei Betta splendens. Es spricht einiges dafür, dass dessen echte Domestikation erst nach dem Zusammenbruch des Khmer-Reiches im 15. Jahrhundert erfolgte. Zuvor führte man zwar schon Fischkämpfe mit Betta splendens durch, jedoch mit Exemplaren aus dem Graben nebenan. Erste gesicherte Belege einer echten Zuchtform (ein kurzflossiger Kämpfertyp mit lanzettförmiger, spitzer Schwanzflosse) gibt es erst aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die Schleierbettas entstanden sogar erst zwischen den Weltkriegen in Thailand, erste Importe in die USA und nach Deutschland erfolgten in den 1920er Jahren.
1978 waren alle Flossentypen (Crowntail, Double Tail, Half Moon, Veiltail, Pla Kat etc.), wie sie heute in aller Welt bewundert und gezüchtet werden, längst bekannt, man nannte sie nur anders und im Handel waren sie nicht vertreten, nur bei einer Handvoll Spezialisten. Im Handel fand man ausschließlich „Schleierkampffische“ in ihren vielfältigen Farben. Erst zur Jahrtausendwende änderte sich das, ein Betta-Hype entstand und für die ersten Crowntails, die plötzlich im allgemeinen Zierfischmarkt erschienen, wurden fantastische Preise erzielt.
Noch immer hält der Betta-Hype an. Schön! Aber – und das ist auch schön – die altbekannten Schleierbetta gerieten darüber nicht in Vergessenheit. Wenn man sich den hier gezeigten „ganz normalen“ Schleier-Kampffisch unvoreingenommen betrachtet, erklärt sich auch von ganz alleine, warum…
Für unsere Kunden: Schleierbettas in allen Farben haben Code 390003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer