Dies ist der einzige nahezu immer verfügbare Aquarienfisch, der von der großen, zeitgeschichtlich alten Insel Madagaskar kommt. Alle anderen Süßwasserfische dieser Insel, die leider häufig aufgrund von massiven Umweltveränderungen vom Aussterben bedroht sind, sind nur für Spezialisten geeignet.
Der schöne Rotschwanz-Ährenfisch (Bedotia geayi) wird 10-12 cm lang und rund 10 Jahre alt, in der Natur bleibt er allerdings immer kleiner und derartig alt wird wohl auch kein freilebendes Exemplar. Obwohl die Ährenfische nur weitläufig mit den australischen Regenbogenfischen verwandt sind, gleichen sie ihnen bezüglich des Verhaltens sehr. Männchen und Weibchen unterscheiden sich bezüglich der Färbung der Flossen. Die sexuelle Reife setzt bereits in einem Alter von weniger als einem Jahr ein, dann sind die Tiere gewöhnlich 4-6 cm lang. Die für diesen Post fotografierten Tiere sind solche jungen, gerade geschlechtsreifen Exemplare.
Bei sehr großen Exemplaren muss man etwas aufpassen, sie haben ein relativ großes Maul, in dem durchaus ein halbwüchsiger Guppy verschwinden kann. Man sollte also nur Fische mit ihnen vergesellschaften, die mindestens halb so groß wie die Rotschwanz-Ährenfische sind, um auf der sicheren Seite zu sein.
Bezüglich der chemischen Wasserzusammensetzung und es Futters sind die Tiere völlig anspruchslos, jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser und jedes handelsübliche Zierfischfutter erfüllen ihre Ansprüche. In der Natur sind es Waldbewohner, die oft sehr weiches und saures Wasser besiedeln.
Lange Zeit stand B. madagascariensis in der Synonymie von B. geayi, weshalb letzterer Name im Hobby weit verbreitet ist (diese Tiere wurden immerhin 1953 erstmals nach Frankreich eingeführt und sind seither nie wieder aus der Aquaristik verschwunden). Der für Aquarianer am leichtesten zu erkennende Unterschied zwischen B. madagascariensis und B. geayi (deren Verbreitungsgebiete mehrere hundert Kilometer voneinander getrennt sind) ist die Schwanzflossenzeichnung. Bei B. madagascariensis haben beide Geschlechter in der Schwanzflosse ein durchgehendes, schwarzes Band (deutlich vor dem Rand der Schwanzflosse – der Fachausdruck dazu lautet „submarginal“ – und der beim Männchen roten Zone), das bei B. geayi fehlt. Außerdem haben die Männchen von B. geayi eine roten Kinnfleck, die von B. madagascariensis nicht.
Die ersten für die Aquaristik importierten Tiere waren tatsächlich B. madagascariensis, der „echte“ B. geayi wurde erst viel später eingeführt. Heutzutage sind beide Arten im Hobby verfügbar (wir fügen hier zum Vergleich ein Bild von B. madagascariensis ein) und werden im Handel gewöhnlich nicht unterschieden. Das ist im Grunde auch egal, nur wenn man züchten möchte, muss man aufpassen, dass man nicht versehentlich unnötige Hybriden erzeugt. Da beide Bedotia-Arten in der Natur als bedroht eingestuft werden müssen, ist es wichtig, die Aquarienpopulationen rein zu erhalten.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 373313 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: FRank Schäfer