Der Salmler Astyanax fasciatus ist – folgt man der Literatur bis in die jüngste Vergangenheit – der am weitesten verbreitete Fisch Amerikas, vom Rio Negro in Argentinien bis zum Rio Grande in Texas. Daran hatte man zwar schon früh Zweifel, aber die Ähnlichkeit dieser Fische war enorm, egal wo man sie fing. Erst vor wenigen Jahren gelang es, eine auf modernen Ansichten beruhende Übersicht zu schaffen. Der eigentliche A. fasciatus kommt demnach nur im Rio Sao Francisco in Brasilien vor. Die mexikanischen und mittelamerikanischen Vertreter dieser Gruppe wurden anschließend unter „Astyanax aeneus“ zusammengelegt. Schmitter-Soto hat die Gruppe 2017 bearbeitet. Er kommt zu dem Schluss, dass sich 19 gültige Arten hinter A. aeneus verbergen, dazu kommen 14 Synonyme. Schwierig bleibt: sie sehen sich alle extrem ähnlich.
Aquaristisch sind alle diese Astyanax ohne Bedeutung. Es sind silbrige Fische, die 10-15 cm lang werden. Es gibt nur einen Grund, weshalb Astyanax mexicanus, eine Art, die nach Schmitter-Soto auf das Rio Balsas-Becken in Mexiko beschränkt ist, manche Aquarianer neugierig macht: es soll sich dabei um die sehende Ur-Form des Blinden Höhlensalmlers (Anoptichthys jordani, nach anderen Autoren auch Astyanax jordani) handeln! Leider äußert sich Schmitter-Soto dazu nicht.
Sieht man beide zusammen, so finden sich kaum Ähnlichkeiten. Trotzdem: wir freuen uns, naturkundlich interessierten Aquarianern einige Astyanax mexicanus anbieten zu können, bei denen es sich übrigens um Nachzuchten aus der Wilhelma in Stuttgart handelt. Wir haben den Namen, unter dem wir sie erhalten haben, übernommen. Im Vergleich passen diese Fische gut zu der Diagnose von A. mexicanus in Schmitter-Soto.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 209003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Literatur:
Schmitter-Soto, J. J. (2017): A revision of Astyanax (Characiformes: Characidae) in Central and North America, with the description of nine new species. Journal of Natural History v. 51 (no. 23/24): [1-94] 1331-1424.
Text & Photos: Frank Schäfer