Der „Brown Ghost“ gehört zu den beliebtesten Messerfischen im Aquarium. Die Art ist zwar nicht klein, aber auch nicht riesig: die zu erwartende Maximallänge liegt bei etwa 20 cm. Damit wird sie weniger als halb so groß wie ihr schwarzer Vetter (A. albifrons). Es ist faszinierend, Messerfische im Aquarium zu beobachten. Anfangs sind sie noch scheu und verstecken sich, doch bald verstehen die vergleichsweise intelligenten Fische, dass ihnen im Aquarium keine Gefahr droht. Dann erfreuen sie den Aquarianer mit ihren Schwimmkünsten, denn Messerfische können gleichermaßen schnell und elegant vorwärts und rückwärts schwimmen. Alle Messerfische gehören zu den elektrischen Fischen, sie können aber keinen elektrischen Schlag austeilen, dafür ist die Spannung viel zu gering. Die elektrischen Entladungen nutzen die Fische zur Orientierung (wie das Echolot der Fledermäuse an Land) und zur innerartlichen Kommunikation. Damit im Aquarium kein Elektrosmog entsteht, braucht jedes Tier Versteckmöglichkeiten in Form einer Höhle, die das elektrische Signal abschirmt. Nicht schön, aber äußerst praktisch sind dafür PVC-Röhren mit verschiedenem Durchmesser.
Jahrzehntelang glaubte man, der Brown Ghost habe ein riesiges Verbeitungsgebiet in Südamerika. 2013 veröffentlichten die Wissenschaftler Carlos David de Santana und Richard P. Vari eine Studie, in der sie zeigten, dass es nicht eine weitverbreitete Art gibt, sondern dass sich mindestens neun verschieden Arten identifizieren lassen, die jeweils nur ein relativ kleines Verbreitungsgebiet haben. Rein äußerlich lassen sie sich an lebenden Tieren aber nicht unterscheiden. Die im Hobby angebotenen Fische stammen aus Kolumbien und gehören mit höchster Wahrscheinlichkeit zu Apteronotus macrostomus. Diese Art kommt aus der Umgebung der Stadt Villavicencio am Rio Meta, wo zahlreiche Zierfischfänger tätig sind. Der „echte“ A. leptorhynchus wird wohl nicht importiert; er stammt aus dem Einzug des Essequibo River in Guyana. Da es jedoch, wie gesagt, keine nennenswerten äußerlichen Unterschiede zwischen den Arten des Brown Ghost gibt, wird man sie wohl weiterhin im Handel allesamt als „Apteronotus leptorhynchus“ bezeichnen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 208002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer