Wegen der nach wie vor schlechten Fluganbindung kommen Importe aus Indien nur noch sporadisch herein. Jetzt hat wieder einmal ein Import geklappt. Er enthielt u.a. auch den Gemeinen Hechtling, Aplocheilus panchax. A. panchax ist in großen Teilen Indiens der häufigste Fisch überhaupt und kommt buchstäblich überall vor, von der kleinsten Pfütze bis zum Uferbereich großer Flüsse und Seen, sogar das salzige Wasser der Mündungsgebiete erträgt der Panchax. Die Wassertemperaturen gerade in den Kleingewässern schwanken gewaltig, in der Sonne steigen sie leicht auf weit über 30°C, nachts können sie auf 12-14°C abkühlen.
So wundert es nicht, dass Aplocheilus panchax zu den ersten tropischen Zierfischen überhaupt gehörte. Er kam bereis 1899 erstmals zu uns und wurde auch rasch nachgezüchtet. Die große farbliche Variabilität dieses 6-7 cm langen Fisches sorgte für heftige, teils polemisch geführte Diskussionen darüber, ob das nun Arten, Unterarten oder Farbmorphen seien. Heute wissen wir: es sind Farbmorphen, rötliche, orangefarbene und weiße Flossensäume kommen innerhalb einer einzigen Population vor, ebenso variiert die Anzahl der orangeroten Tüpfel auf den Schuppen.
Nach dem 2. Weltkrieg verschwand der Panchax nach und nach aus den Aquarien. Man hatte elektrische Heizer (statt Spiritusbrenner unter dem Aquarium), Filter und Belüftung und vor allem Beleuchtung. Zuvor stellte man Aquarien schräg zum Fenster auf, damit das seitlich einfallende Sonnenlicht das Aquarium erhellte. In solchem Licht sind Panchaxe durchaus bunt zu nennen, denn viele Schuppen glänzen blau. Das ist bei Neonlicht von oben ganz anders, da wirken die Hechtlinge, besonders, wenn sie noch nicht eingewöhnt sind, ziemlich grau. Wir haben diesem Post auch eine Aufnahme beigefügt, in der die Lichtverhältnisse wie früher sind, da sieht man, was wir meinen.
Die Pflege vom Panchax ist einfach. Es sind oberflächennah lebende Fische, die jedes mundgerechte Fischfutter gern annehmen. Die Wasserwerte und die Temperatur spielen praktisch keine Rolle (s. oben). Meist sind A. panchax friedlich, aber es gibt manchmal zänkische Männchen, weshalb Beifische nicht zu zart sein sollten. Gut geeignet sind z.B. Prachtbarben und Zebrabärblinge, die aus den gleichen Biotopen stammen. Pflanzen lässt der Panchax unbeachtet. Männchen unterscheiden sich vom Weibchen durch die Form der Afterflosse (siehe Photos).
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Text & Photos: Frank Schäfer