Vor über 20 Jahren (1999) brachte Mario Wilhelm von einer Expedition nach Brasilien erstmals diesen wunderschönen Zwergcichliden vom Rio Abacaxis mit. Ein alternativer Name zu Apistogramma sp. Wilhelmi ist darum auch A. sp. Abacaxis. Dieser Fluss, ein bekanntes Revier für Diskusfische, gehört zum Einzug des Rio Madeira. Wissenschaftlich beschrieben ist A. sp. Wilhelmi noch nicht, es gibt folglich auch keinen wissenschaftlichen Namen für die Art.
Apistogramma sp. Wilhelmi gehört, zusammen mit den zahlreichen Varianten von A. agassizii, A. gephyra und A. pulchra in den engeren Verwandtschaftskreis von A. agassizii. Von den übrigen Arten dieses Komplexes unterscheidet sich A. sp.Wilhelmi u.a. durch das wesentlich breitere Längsband und einen einzigartigen Sexualdichromatismus: die Männchen A. sp. Wilhelmi haben einen violetten Kinnfleck.
Leider ist A. sp.Wilhelmi etwas scheu und braucht darum Zeit, um sich einzugewöhnen und die volle Farbenpracht zu entwickeln. Dann aber entschädigt er die Geduld des Pflegers mehr als reichlich. Für die Pflege der Fische gelten die üblichen Apistogramma-Regeln: keimarmes Wasser, sekundäre Pflanzenstoffe (Totlaub, Torf, Erlenzäpfchen), sandiger Boden, abwechslungsreiche Ernährung. Mit so gepflegten Tieren sind keine nennenswerte Probleme zu erwarten.
Zur Zeit haben wir schöne Nachzuchten dieses Zwergbuntbarsches im Stock.
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Text: Frank Schäfer, Photos: Dieter Bork und Frank Schäfer