Es gibt Fischarten, die werden bereits so lange im Aquarium gepflegt und gezüchtet, dass man über ihre wildlebenden Artgenossen kaum noch etwas weiß. So eine Art ist der Rotflossensalmler, Aphyocharax anisitsi. Der Erstimport erfolgte bereits 1906, die Zucht gelang schnell und ist sehr produktiv. Heute kommen die Rotflossensalmler fast ausschließlich aus Züchtereien aus aller Welt, Wildfänge sind kaum jemals erhältlich.
Darum ist es sehr interessant, die Wildfänge, die wir aktuell aus Paraguay importieren konnten, vergleichend mit den handelsüblichen Nachzuchten zu betrachten. Der auffälligste Unterschied ist, dass bei Wildfängen die Ausprägung der roten Farben individuell sehr unterschiedlich ausfällt, von fast fehlend, bis sehr viel intensiver als wir das bei Nachzuchttieren gewohnt sind. Auf einem Photo sieht das Rot manchmal schon fast künstlich aus.
Für biologisch interessierte Aquarianer ergibt sich nun die seltene Gelegenheit, einen solchen Schwarm unterschiedlich gefärbter Tiere zu beobachten und eventuell hinter den Sinn dieser Farbunterschiede zu kommen. Es ist übrigens wenig wahrscheinlich, dass es sich um Geschlechtsunterschiede (Männchen mit mehr Rot) handelt, denn die Männchen bei A. anisitsi haben feine Häkchen auf den Strahlen der Afterflosse (im Foto als silbrige Reflexe zu sehen). Das farbigste Tier ist also diesmal eindeutig ein Weibchen!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 206413 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Aphyocharax: bedeutet „kleiner Charax“; Charax ist eine andere Salmlergattung. anisitsi: Widmungsname für den Entdecker der Art, Prof. J. Daniel Anisits, zu der Zeit an der National University of Paraguay tätig.
Deutscher Gebrauchsname: Rotflossensalmler
Text & Photos: Frank Schäfer
Angaben zum Tier | |
---|---|
Herkunft | Paraguay |
Verfügbare Größe in cm | 4-5 |