Aus Vietnam erhalten wir ab und zu die schönen, großen Flossensauger Annamia normani (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/annamia_normani_de/). Kürzlich erhielten wir wieder einmal eine Sendung sehr ähnlicher Tiere, die sich jedoch von den uns gut bekannten A. normani deutlich durch die sehr kontrastreich gezeichnete Schwanzflosse unterscheiden. Da alle Exemplare (über 50) dieses Merkmal zeigen, kann es sich nicht um einen Zufall handeln. Der Versuch einer Bestimmung gestaltete sich schwierig, weil wichtige Bestimmungsmerkmale – vor allem die Maul- und Lippenform) am lebenden Tier ohne Hilfsmittel nicht erkennbar sind. Der einzige Flossensauger der Region mit ähnlicher Körperform und gezeichneter Schwanzflosse, für den brauchbares Bildmaterial existiert, ist Vanmanenia crassicauda. Aber auch diese Art unterscheidet sich deutlich von unseren Tieren, so dass wir uns zunächst für die Bezeichnung Vanmanenia sp. Vietnam entschieden.
Nun kamen wir endlich dazu, die Tiere in Ruhe zu fotografieren. Die Maul- und Lippenform beweist: die Art ist ein Angehöriger der Gattung Annamia. Aus dieser Gattung gibt es nur zwei beschriebene Arten, nämlich den schon erwähnten A. normani und eine 2005 beschriebene Spezies, A. thuathienensis (Fluss Bô, Thua Thiên Provinz, Huê, Vietnam). Diese Art ist jedoch so schlecht beschrieben, dass auch ausgewiesene Spezialisten sich nicht zutrauen, sie zu bewerten. Wir bezeichnen unsere neuen Giraffen-Flossensauger darum lieber als Annamia sp. (= Vanmanenia sp.) Vietnam.
Die Pflege der Tiere ist erfreulich einfach. Sie mögen starke Strömung und sauerstoffreiches Wasser, sind ansonsten aber anspruchslos. Untereinander und gegen andere Fische sind sie sehr friedlich. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter passender Größe, wobei wir mit Flockenfutter keine Erfahrung haben. Unsere größten Tiere sind etwa 10 cm lang (inkl. Schwanzflosse).
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 473134 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer