Zu den Aquarienfischen, die schon um 1890 herum gepflegt wurden, gehören die beiden Katzenwelse Ameiurus melas und A. nebulosus. Beide Arten sind nur schwer auseinanderzuhalten und wurden und werden auch oft verwechselt. Ursprünglich stammen beide Arten aus Nordamerika und wurden um 1880 als Speisefische nach Europa gebracht, zusammen mit der Regenbogenforelle, dem Sonnenbarsch und dem Bachsaibling. Allerdings werden die Katzenwelse bei uns nicht so groß wie in ihrer Heimat, sie neigen hier zur Massenvermehrung und werden dann früh geschlechtsreif, woraufhin sie das Wachstum einstellen oder zumindest weitgehend reduzieren. In Europa werden Katzenwelse als Schädlinge und böse Bio-Invasoren angesehen. Man sollte sie darum auch nicht aussetzen, wie generell keinerlei Fische – egal ob heimisch oder nicht heimisch – in die Natur ausgesetzt werden dürfen.
Aber wir wollen Katzenwelse ja im Aquarium oder Gartenteich halten. Natürlich fragt man sich beim ersten Anblick, was denn daran erstrebenswert sein mag? Mehr oder weniger einfarbige Fische, die über 20 cm groß werden, räuberisch und dämmerungaktiv sind? Und doch: sie haben ihre Fans. An Katzenwelsen erforschte unter anderen der Nobelpreisträger Karl von Frisch das Hörvermögen der Fische. Katzenwelse werden zahm und lassen sich auf Geräusche (z.B. eine Trillerpfeife) dressieren. Sie kommen dann jederzeit auf Pfiff aus ihrem Versteck und holen sich ihr Futter. Wer ein Charaktertier im Aquarium oder Gartenteich pflegen will, das zudem völlig anspruchslos bezüglich des Futters (sie fressen buchstäblich jedes Fischfutter) und des Wassers ist (sie benötigen keinerlei technische Ausrüstung im Aquarium), der ist mit Katzenwelsen gut beraten.
Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann wird der Handel mit Katzenwelsen ab Mai 2022 EU-weit verboten. Die Art wird als invasiv betrachtet (was durchaus stimmt) und man verspricht sich von einem Handelsverbot, dass die Zahl der verwilderten Katzenwelse spürbar abnimmt (was nahezu unmöglich ist). Wer sich also für Katzenwelse interessiert, sollte sich schnellstens mit den benötigten Exemplaren eindecken, so lange das legal noch möglich ist.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 820103 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschießlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer