Die Barrakuda-Salmler (Acestrorhynchus) gehören zu den obligatorischen Raubfischen unter den Salmlern. Sie fressen ausschließlich fleischliche Kost, am liebsten Fische. Aktuell werden 14 Arten anerkannt. Die kleinsten Arten werden kaum 10 cm lang, die größten 35-40 cm.
Mir 20-30 cm zu erwartender Endgröße gehört A. microlepis zu den mittelgroßen Arten. Neben den besonders kleinen Schuppen (auf die sich der Artname bezieht) gibt es ein unscheinbares, aber zuverlässiges Bestimmungsmerkmal für diese Spezies: ein kleiner dunkler Fleck hinter dem Kiemendeckel. Dieser Fleck fehlt bei anderen, ähnlich aussehenden Arten.
Wir haben aus Peru einige Exemplare dieser Art in der Größe 6-9 cm erhalten. Nach ein paar Tagen der Eingewöhnung entwickelten sie sehr hübsche, orangefarbene Flossen, wie uns das bei dieser Art vorher noch nie so richtig aufgefallen war. Der anschließende Literaturcheck ergab, dass erst vor wenigen Jahren (2003) die Variabilität von A. microlepis in dem sehr großen Verbreitungsgebiet der Art – es umfasst praktisch die gesamten Einzüge von Amazonas und Orinoko sowie die Guyana-Staaten – untersucht wurde. Es ließen sich dabei keine neuen Arten abgrenzen. Somit sind unsere Tiere zumindest formell nur eine Standortvariante von A. microlepis.
Man sollte Acestrorhynchus microlepis (und alle anderen A.-Arten) in möglichst großen Aquarien pflegen, denn sie sind etwas schreckhaft und können sich unter beengten Verhältnissen leicht die Schnauzen verletzen. Eingewöhnte Exemplare fressen gewöhnlich tiefgekühlten Fisch, während der Eingewöhnungsphase benötigt man aber meist gesunde (!) lebende Futterfische. Untereinander und gegenüber anderen Arten, die als Futter nicht in Frage kommen, sind A. microlepis friedlich. Die Wasserwerte (pH und Härte) sind unwesentlich, die Temperatur sollte im Bereich von 22-28°C liegen. Eine gute Bepflanzung, nicht zu grelles Licht und eine ruhige, stressarme Umgebung sind der Schlüssel zur langjährigen erfolgreichen Pflege von Acestrorhynchus. Zuchtberichte liegen uns nicht vor, wahrscheinlich ist die Zucht auch noch nie versucht worden. Man kann davon ausgehen, dass diese Tiere Freilaicher ohne weitere Brutfürsorge sind.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 202203 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer